
Analytics-Ausbau. Über 85 Prozent der Energieanbieter planen eine Steigerung des Digitalisierungsbudgets in den kommenden Jahren, so eine aktuelle Umfrage von Kearney.
Unternehmensberater Kearney, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und Imp3rove haben in Zusammenarbeit mit den Energieverbänden Oesterreichs Energie und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen rund 120 Energieversorger nach ihren aktuellen Digitalisierungsplänen befragt.
Die Ergebnisse der Studie: Der digitale Wandel hat aus Sicht der Unternehmen mittlerweile spürbare Auswirkungen auf die geschäftliche Aktivität und ist ein zentraler Pfeiler der Unternehmensstrategien geworden.
- So haben oder planen bereits 77 Prozent der befragten Energieversorgungsunternehmen eine Digitalisierungsstrategie.
- Über 85 Prozent erwarten eine Steigerung des Digitalisierungsbudgets in den kommenden Jahren.
- Nur 18 Prozent der Befragten sind momentan zufrieden mit der Digitalisierung in ihrem Unternehmen.
Insbesondere in Dienstleistungen für dezentrale Erzeugung, Services für E-Mobilität und Messstellenbetrieb / Messdienstleistungen werden digitale Geschäftsfelder zur Umsatzsteigerung gesehen. Die drei wirkmächtigsten digitalen Hebel für zukünftige Kostenreduktionen sind aus Sicht der Unternehmen mobiles Workforce-Management, vorrauschauende Instandhaltung und digitale Workflows/Bots.
Zudem zeichnet sich bereits jetzt ein stärkerer Einsatz digitaler Technologien wie KI und Blockchain ab. Bei 27 Prozent der Unternehmen kommen diese Technologien bereits zum Einsatz.
Aufholbedarf bei Data Analytics
Entwicklungspotenzial bestehe hingegen im Bereich Analytics: Die Anwendung von Data Analytics sei mit 61 Prozent zwar bereits fortgeschritten, aber erst 11 Prozent der Unternehmen geben an, eine ausgereifte Big-Data-Infrastruktur zu haben. Vor allem das Fehlen einer einheitlichen Datenbank und mangelnde Mitarbeiterfähigkeiten seien Hürden in diesem Bereich.
„Die Energieversorger sehen ihre eigenen Stärken bei IT und Datenschutz. Das ist wichtig für den vertrauensvollen Umgang mit Kundendaten in der Rolle als Betreiber von kritischen Infrastrukturen“, so Horst Dringenberg, Partner bei Kearney. „Den größten Spielraum zur Verbesserung haben sie bei der Kundenzentrierung und dem Einsatz von Analytics. Hier gilt es, schnell und mutig neue Kompetenzen auf- und auszubauen.“