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Business, Steuer

Gemischte Gefühle unter Österreichs Finanzchefs

Gerhard Marterbauer ©Deloitte / feelimage

Studie. Die Covid-19-Krise macht der Wirtschaft ernsthafte Sorgen. Trotzdem sind 54 % der heimischen CFOs hoffnungsvoller als im Frühsommer.

Laut einer Studie von Deloitte rechnet die Mehrheit der heimischen CFOs trotz Corona-Krise mit einer leicht positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Mehr als die Hälfte der Befragten erwartet jedoch einen weiteren Rückgang der Mitarbeiterzahlen.

In den nächsten Monaten werden die heimischen Finanzvorstände daher vorrangig auf Kostensenkung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen setzen, heißt es. Die Politik sei jetzt vor allem gefordert, das Investitionsklima zu verbessern, mahnt Deloitte.

Rund 1.600 CFOs aus 18 Ländern nahmen an der internationalen Umfrage teil, darunter auch 85 österreichische Führungskräfte. Das Ergebnis: 45 Prozent der heimischen Befragten glauben zwar, dass sich die wirtschaftliche Lage hierzulande leicht positiv entwickeln wird, aber der Blick auf die internationale Wirtschaft bremst den vorsichtigen Optimismus.

„Die Zuversicht variiert je nach Betroffenheit des eigenen Unternehmens. Bei der Befragung haben sich hier zwei Lager herauskristallisiert: Kaum von der Krise betroffene und stark betroffene Betriebe. Während erstere mit ihren Umsätzen jetzt schon Vorkrisenniveau erreichen, rechnen letztere erst 2022 oder später mit einer Erholung“, so Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich.

Hinsichtlich der finanziellen Erfolgsaussichten fühlen sich immerhin 54 % der österreichischen Finanzvorstände hoffnungsvoller als noch vor drei Monaten. Das liegt sogar etwas über dem europäischen Durchschnitt von 49 %.

Mitarbeiterzahlen gehen zurück

Besonders ein Thema beschäftige derzeit die Unternehmen: Die Mitarbeiterzahlen gehen tendenziell zurück und drohen in den nächsten Monaten noch weiter zu sinken. Bereits im Frühling rechneten aufgrund der Corona-Krise viele CFOs mit zurückgehenden Beschäftigtenzahlen im eigenen Unternehmen.

„In Österreich geht aktuell mehr als die Hälfte der Befragten von einem weiteren Rückgang der Mitarbeiterzahlen aus. Im Ländervergleich zeigt sich, dass europaweit Beschäftigungs- und Einstellungspläne auf Eis gelegt werden – mit weitreichenden Folgen für die Arbeitsmärkte und Volkswirtschaften. Im Vereinigten Königreich erwarten sogar mehr als drei Viertel der Befragten einen Rückgang der Mitarbeiterzahlen im eigenen Unternehmen“, so Marterbauer.

„Klares Signal an die Politik“

Zusätzlich zum Mitarbeiterrückgang sind die Unternehmen durch Covid-19 mit Unsicherheitsfaktoren wie gesundheitlichen Risiken für die Belegschaft und verhaltenen Konjunkturaussichten konfrontiert.

Dementsprechend sollen 92 % der befragten Finanzchefs in den nächsten zwölf Monaten vor allem auf Maßnahmen zur Senkung der Kosten sowie zum Ausbau der Digitalisierung setzen. Akquisitionen oder Investitionserhöhungen spielen hingegen eine untergeordnete Rolle, heißt es. 59 % der Befragten rechnen mit einer weiteren Verschlechterung des Investitionsklimas.

„Das Umfrageergebnis ist ein klares Signal für die Politik: Der wichtigste Stimulus für Unternehmen ist jetzt die Investitionsförderung. Hier gibt es zwar bereits gute Maßnahmen der Bundesregierung, für eine echte Trendwende muss man aber am Ball bleiben und in den nächsten Monaten starke Impulse setzen“, so Marterbauer.

 

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