
Corona-Krise. Zwei Drittel der Unternehmer konsultieren wegen der Kurzarbeit derzeit Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer. Die Zufriedenheit mit ersteren ist höher.
Die Kurzarbeit ist in der Corona-Krise der häufigste Grund, um sich an einen der beiden freien Berufe zu wenden. Fixkostenzuschuss, Härtefall-Fonds sowie Überbrückungsgarantien sind weitere relevante Gründe – das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsinstituts Spectra hervor. Durchgeführt wurde die Umfrage im Auftrag der Kammer der Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer (KSW).
Wer braucht die meiste Hilfe
Generell schätzen die österreichischen Unternehmer aufgrund der Covid-19-Pandemie die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Betriebe deutlich pessimistischer ein als im Vorjahr. Meinten 2019 lediglich sechs Prozent der befragten Unternehmen, dass es „abwärts geht“, ist der Wert heuer auf 21 Prozent gestiegen. Am pessimistischsten sind Unternehmen in der Dienstleistungsbranche wie die Gastronomie, aber auch Kleinstbetriebe.
Die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern hat sich im Corona-Jahr ebenfalls verändert: Zu den am häufigsten genutzten externen Dienstleistern in heimischen Unternehmen zählen nach wie vor die Steuerberater mit 97 Prozent – ohne Veränderung im Vergleich zu 2019. Im Zusammenhang mit der Corona-Krise haben zwei Drittel der österreichischen Unternehmen (65%) ihren Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer wegen des Themas „Kurzarbeit“ kontaktiert. Fixkostenzuschuss (34%), Härtefall-Fonds (28%) und Überbrückungsgarantien (23%) waren weitere relevante Gründe.
„Die Corona-Krise zeigt deutlicher denn je, dass Steuerberater und Wirtschaftsprüfer erste Ansprech-Partner der heimischen Wirtschaft sind. Wir haben Verantwortlichkeit gezeigt, implementieren die steuerpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung und navigieren die Unternehmen bestmöglich durch die Krise“, sagt Herbert Houf, Präsident der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW).
Steuerberater sind sympathischer als Wirtschaftsprüfer
- Laut der Spectra-Studie sind die österreichischen Unternehmer, was ihre externen Dienstleister betrifft, mit den Steuerberatern am zufriedensten (84 %).
- Nicht ganz so hoch fällt die Zufriedenheit mit den Wirtschaftsprüfern aus: Diese liegt bei 73%.
- Auch das Image der Steuerberater bezeichnen 85% der Unternehmen als „gut bis sehr gut“.
- Dagegen sind nur 71% der Unternehmen, die mit Wirtschaftsprüfern zusammenarbeiten, von deren gutem Ruf überzeugt.
KSW-Präsident Houf betont in einer Aussendung zur Umfrage: „Steuerberater und Wirtschaftsprüfer genießen aufgrund ihrer guten fachlichen Ausbildung, ihres umfassenden Know-hows und ihrer Vertrauenswürdigkeit ein sehr gutes Image. Das zeigt sich auch in der Dauer der Zusammenarbeit: Heimische Unternehmen arbeiten mit Steuerberatern durchschnittlich 15 Jahre, mit Wirtschaftsprüfern im Schnitt neun Jahre zusammen.“
Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Spectra führte die repräsentative Studie im Auftrag der (KSW) durch. 500 österreichischen Unternehmen mit mindestens fünf Mitarbeitern wurden laut den Angaben im September und Oktober 2020 befragt.