Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business, Tech

F&E: Wenn gut nicht gut genug ist

©ejn

Forschungsbericht. Der Rat für Forschung- und Technologieentwicklung empfiehlt Österreich Maßnahmen für ein effizienteres Innovationssystem.

Der Rat für Forschung- und Technologieentwicklung blickt auf zwei Jahrzehnte der Arbeit als wichtigstes offizielles Beratungsorgan der Bundesregierung zu allen Fragen der Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik zurück. In seinem Tätigkeitsbericht für das Jahr 2019 stellt der Rat einmal mehr fest, dass das Ziel der 2011 beschlossenen FTI-Strategie der Bundesregierung, Österreich bis 2020 zum Innovation Leader zu machen, noch nicht erreicht worden ist.

Wir sind gut, könnten aber noch besser werden

In den zwei Dekaden, die der Rat begleitet hat, habe Österreichs FTI-System zwar eine solide Performance gezeigt, doch bestehe noch ein beträchtliches Verbesserungspotenzial, zitiert die Parlamentskorrespondenz aus dem Bericht. Der Rat empfiehlt daher, die kommende FTI-Strategie entsprechend zu adaptieren. Der Jahresbericht wurde von Leonore Gewessler, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, gemeinsam mit den an der FTI-Strategie beteiligten Mitgliedern der Bundesregierung vorgelegt.

Im aktuellen Bericht verweist der Rat für Forschung- und Technologieentwicklung auf Ergebnisse von aktuellen Monitorings, wonach sich seit 2010 die Leistungsfähigkeit des österreichischen FTI-Systems durchaus verbessert hat. Allerdings habe das aber nicht ausgereicht, damit Österreich substanziell zur Gruppe der als Innovation Leader bezeichneten Länder aufschließen hätte können.

Dieser Befund deckt sich mit den Ergebnissen des European Innovation Scoreboard (EIS), an dem sich die Zielsetzung der FTI-Strategie der Bundesregierung orientiert, hält der Bericht fest. Auch laut EIS ist der Abstand zwischen Österreich und der Gruppe der Innovation Leader seit 2010 unverändert geblieben.

Viel Input, aber nicht genug Output?

Verantwortlich dafür ist laut dem Rat vor allem die Tatsache, dass es dem österreichischen FTI-System nicht gelingt, seine hohen Forschungsinputs in entsprechende Innovationsoutputs umzuwandeln. Mit einer von der Statistik Austria geschätzten F&E-Quote von 3,19 % für das Jahr 2018 investiere Österreich im internationalen Vergleich zwar überdurchschnittlich viel in sein FTI-System. Gleichzeitig führten die hohen F&E-Ausgaben aber nicht zu einer dem fortgeschrittenen Wissenschafts- und Innovationsniveau Österreichs angemessenen Performance. Bestenfalls könne man sagen, dass Österreichs Leistungsfähigkeit in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Technologie und Innovation im Vergleich zu den führenden Ländern in Europa stagniere.

Schritt zum Innovation Leader Herausforderung der kommenden Dekade

Für Österreich besteht laut dem Rat für Forschung- und Technologieentwicklung daher die größte Herausforderung der kommenden Dekade im Schritt vom Innovation Follower zum Innovation Leader. Der Entwicklungsschritt von einem Land im Aufholprozess zu einem Land an der technologischen Grenze, also einem Frontrunner, ist nach Auffassung des Rats überfällig.

Dieser Schritt in Richtung Innovation Leader – mit den dazu notwendigen Strukturreformen im FTI-System, wie sie der Rat seit Jahren empfehle, sowie den entsprechenden politischen Maßnahmen und Umsetzungsaktivitäten – würden die österreichischen Optionen in vielen Bereichen deutlich erweitern, ist der Rat überzeugt. Das gelte sowohl für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als auch bei der Realisierung gesellschaftlicher und ökologischer Ziele.

Der Rat für Forschung- und Technologieentwicklung berät die Bundesregierung und auf Wunsch auch eine Bundesministerin bzw. einen Bundesminister oder eine Landesregierung in allen Fragen betreffend Forschung, Technologie und Innovation. Der Rat wurde im Jahr 2000 eingerichtet und hat 2004 eine eigene Rechtspersönlichkeit erhalten. Am 6. September 2020 hat das Beratungsgremium formal seine fünfte Funktionsperiode begonnen. Anstelle von Hannes Androsch hat Klara Sekanina den Vorsitz übernommen, Sabine Herlitschka folgte Markus Hengstschläger für den stellvertretenden Vorsitz nach.

 

Weitere Meldungen:

  1. „Mogelpackungen“ im Parlament: Wenig konkrete Pläne für Gesetz
  2. Flexible Kapitalgesellschaft: Buchpräsentation im Parlament
  3. Neue Haftungsregeln entschärfen umfallende Bäume
  4. Lohn- und Sozialdumping: Strafen kommen künftig wieder per Post