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Business, Steuer

BDO: Die Lage der Familienunternehmen im Corona-Jahr

Berndt Zinnöcker ©Vandehart / BDO / Vanessa Hartmann-Gnong

Erkenntnisse. BDO Austria hat Familienunternehmen befragt, was sie mit dem heutigen Wissen im Frühjahr anders gemacht hätten, wie Home-Office wirkt und wie ihre wirtschaftliche Stabilität sich entwickelt.

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater BDO begleite zahlreiche familiengeführte Unternehmen schon seit vielen Jahren, so Berndt Zinnöcker, Partner und Geschäftsführer bei der Kanzlei: „Daher freue ich mich besonders, dass die gelebten Werte von Zusammenhalt und Weitblick zu einer beeindruckenden Resilienz geführt haben, die selbst in dieser tiefgreifenden Krise ein besonderes Maß an Stabilität garantiert“.

Mehr sparen und früher das Home-Office einschalten

Stünden die Entscheidungsträger der Familienunternehmen mit dem heutigen Wissensstand nochmals zu Beginn der Corona-Krise, würden sie für ein stärkeres finanzielles Polster sorgen und früher auf online bzw. auf Home Office umstellen.

  • Um gut durch diese schwierige Zeit zu kommen, ergreifen Unternehmen Maßnahmen, zu denen laut der Befragung eben die Förderung von Home-Office (35%) zählen, aber auch die Pflege der Kundenbeziehungen (32%) sowie die Möglichkeiten von Kostensenkungen zu prüfen (32%).
  • Die Corona-Kurzarbeit findet v.a. in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (55,3%) bzw. in Betrieben mit 10-49 Beschäftigten (49,3%) Anwendung.
  • Für nur 7,7% der Unternehmerinnen und Unternehmer sind Kündigungen ein probates Mittel, um das Fortbestehen ihres Unternehmens zu sichern.

Die Vor- und Nachteile der Heimarbeit

Das wichtigste Krisenbewältigungsinstrument des Home-Office wird in 62,4% der befragten Familienbetrieben gelebt. Vorteile versprechen sich die Arbeitgeber vor allem aufgrund der erhöhten Flexibilität (69%), der Möglichkeit, Kosten wie Büroflächen, Strom und Heizung einzusparen (52,3%) sowie aufgrund des geringeren Erkrankungsrisikos der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (48,3%).

Bedenken gab es anfänglich bezüglich der fehlenden persönlichen Kommunikation (44,1%), möglicher Risiken für die Datensicherheit (39,7%), der fehlenden Kontrollmöglichkeit der tatsächlichen Arbeitszeit (30,9%), hinsichtlich der Selbstdisziplin der Angestellten (30,9%) und in Bezug auf möglicherweise sinkende Produktivität (27,9%).

Und wie häufig treten tatsächlich Schwierigkeiten auf? Die Befragten sehen Probleme:

  • bei der fehlenden persönlichen Kommunikation (33,8%)
  • in Bezug auf Arbeitszeitkontrolle (15,4%)
  • bei der Selbstdisziplin (14%) – weniger oft als befürchtet, so BDO.
  • Die Datensicherheit war nur in einem geringen Ausmaß betroffen (10,3%).
  • Ein unvorhergesehenes Problem war die Abnahme des Teamgeists (16,2%)
  • sowie die schlechte Erreichbarkeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (14%).

Dennoch falle die Bilanz insgesamt sehr positiv aus: Während zu Beginn der Home-Office Tätigkeit nur 16,9% der Entscheidungsträger keine Bedenken bezüglich der Umstellung hatten, berichteten später 40,4%, dass es keinerlei Probleme mit dem Arbeiten von zu Hause gegeben hätte. 94,9% geben an, dass die Arbeit im Home-Office sehr zufriedenstellend bzw. eher zufriedenstellend erledigt wird.

Es ist noch genug in der Kasse

Auch die finanzielle Situation der Familienunternehmen wird als überwiegend positiv beurteilt:

  • 60% der Entscheidungsträger gehen nicht davon aus, dass in naher Zukunft finanzielle Unterstützung benötigt wird, um Investitionen zu tätigen oder Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
  • Knapp die Hälfte der Befragten (49,7%) plant jedoch, bestehende Finanzierungen einer kritischen Analyse zu unterziehen.

Für alle, die finanzielle Unterstützung benötigen, spielen vor allem die Corona-Förderungen eine wichtige Rolle: 60,4% planen diese in Anspruch zu nehmen. Gefolgt werden sie von anderen Fördermodellen (55,2%) sowie Bankkrediten (39,6%). Nur rund ein Drittel der Unternehmen geht davon aus, auf Eigenmittel zurückgreifen zu müssen (27,1%).

Zur Studie

Die Umfrage, die der Studie zugrunde liegt, wurde laut den Angaben von 6.-8.10.2020 durch marketagent durchgeführt. Die Studie beruhe auf 60 Antworten von österreichischen Familienunternehmen, v.a. aus den Bereichen Handel, Dienstleistungen, Medien, IT und Kommunikation.

 

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