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Business, Recht, Tools

Estland setzt auf digitale Firmen als Exportschlager

©ejn

Digitalisierung. Estland lässt Ausländer Firmen online gründen: Rund 440 Österreicher haben das schon getan. Morgen soll ein Event die Möglichkeiten vorstellen.

Während andere EU-Staaten noch über den Ausbau der digitalen Justiz diskutieren, setzt Estland auf die volldigitale Firmengründung als Exportartikel. Allein deutsche Staatsangehörige haben in Estland laut den Angaben bereits mehr als 1.000 Unternehmen gegründet, indem sie die „e-Residency“ der estnischen Regierung genutzt haben.

Die digitale Firmengründung

Das Programm ermögliche standortunabhängigen globalen Unternehmern, ihr Unternehmen vollständig online zu gründen und zu betreiben. Dazu muss zum Start lediglich das „e-Residency Kit“ abgeholt werden, was auch in den Auslandsvertretungen Estlands möglich ist. Nun veranstaltet das estnische Regierungsprogramm e-Residency am 19. November 2020 das erste „e-Residency Digital Summit“ für deutschsprachige Unternehmen.

Seit dem Start des Regierungsprogramms im Dezember 2014 haben laut den Angaben etwa 74.000 e-Residenten weltweit mehr als 14.000 Unternehmen gegründet. Darunter seien auch über 4.400 deutsche Staatsbürger. Und laut Medienberichten haben auch schon etwa 440 Österreicher die Möglichkeit genützt. Damit machen die nur digital präsenten e-Residenten bereits einen beträchtlichen Teil der Wirtschaftssubjekte Estlands aus – immerhin hat der kleine Staat nur etwa 1,3 Millionen EinwohnerInnen.

Jährlich entstehen laut der estnischen Wirtschaftsagentur Enterprise Estonia rund 16 Prozent der neuen estnischen Unternehmen durch e-Residenten. Derzeit habe der Gesamtumsatz der estnischen Unternehmen von e-Residenten 1,8 Mrd. Euro überschritten.

Was eine digitale Firma bieten soll

Spannend sei die e-Residency vor allem für ortsunabhängige Unternehmer, welche die Bedingungen für Start-ups in Estland nutzen möchten, ohne selbst im Land ansässig zu sein. Estland bewirbt das Instrument u.a. bei Start-ups und „digitalen Nomaden“ und weist auf die Möglichkeit des EU-Marktzugangs und des Erhalts von EU-Förderungen hin.

Riina Leminsky, Leiterin der estnischen Wirtschaftsförderung in Deutschland: „Die Vorteile Estlands für Start-ups sind neben der einfachen Unternehmensgründung unter anderem geringe Verwaltungskosten, bequeme Administration über das Online-Portal, eine gute Reputation als EU-Standort und ein attraktives Steuersystem. Unternehmen profitieren außerdem von unbürokratischen Abläufen und kurzen Entscheidungswegen. Besonders während der Covid-19 Pandemie bietet e-Residency die Chance, das Unternehmen von Grund auf digital zu führen.“

Estland habe eine der höchsten Unternehmensgründungsraten in der Europäischen Union und habe die Regierungsdienste vollständig digitalisiert, hält Marten Kaevats fest, „Chief Digital Officer“ der Republik Estland.

Die Gründung einer Firma in Estland zieht freilich auch entsprechende Pflichten hinsichtlich Buchhaltung und Besteuerung nach estnischem Recht nach sich. Und dabei zeige sich das Land dann keineswegs so unbürokratisch wie bei der Gründung, heißt es auf Portalen, die sich auf die Bedürfnisse sogenannter digitaler Nomaden spezialisiert haben. Der Vergleich ist allerdings schwierig, denn zum Instrument der estnischen e-Residency gibt es international bisher nur wenig Parallelen.

„Regierungsdienste vollständig digitalisiert“

Bei der Veranstaltung sollen E-Governance, internationale Besteuerung, Estlands Geschäftsumfeld und sein Ökosystem für Unternehmensgründungen vorgestellt werden. Dazu sind Mitglieder und Dienstleistungsanbieter des „e-Residency Marketplace“ präsent: Auf der (digitalen) Gästeliste stehen Transferwise, Pyoneer, Xolo, Unicount, e-Residency Hub, Silva Hunt, Incorpora, Crowe DNW, Magrat u.a.

 

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