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Business, Motor

Studie: Autokonzerne erholen sich von der Krise

Gerhard Schwartz ©EY / Robert Herbst

Autoindustrie. Nach einem massiven Umsatzeinbruch im zweiten Quartal laufen die Geschäfte der 17 größten Autokonzerne der Welt wieder besser, so EY.

Der Umsatz der 17 Branchengrößten stieg konkret im 3. Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal um 53 Prozent, der Neuwagenabsatz kletterte um 46 Prozent. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich allerdings immer noch ein leichtes Minus: Beim Umsatz und beim Absatz rangierten die Top-Autokonzerne jeweils um fünf Prozent unter dem Niveau des dritten Quartal 2019, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie von EY.

US-Konzerne erholen sich am stärksten

Auffallend gut haben sich im dritten Quartal die US-Autokonzerne entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kletterte ihr Umsatz um ein Prozent, während die deutschen Autobauer ein Minus von vier Prozent meldeten und die japanischen Konzerne sogar um 12 Prozent weniger umsetzten als im Vorjahreszeitraum.

Beim Gewinn gelang den US-Konzernen sogar ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 99 Prozent – die vier US-Konzerne im Ranking (Ford, Tesla, General Motors und FCA) wiesen im dritten Quartal das stärkste Gewinnwachstum aller Autokonzerne auf.

General Motors war zudem mit einem operativen Gewinn von 4,2 Milliarden Euro der gewinnstärkste Autobauer – vor Toyota (4,1 Milliarden Euro) und Volkswagen (3,2 Milliarden Euro).

Deutsche Autobauer beim Absatz vorn

Beim Pkw-Absatz haben sich im dritten Quartal hingegen die deutschen Autobauer am besten entwickelt: Sie verzeichneten einen Absatzrückgang um nur ein Prozent, während die US-Hersteller einen Rückgang um drei Prozent verbuchten.

Die japanischen Autobauer verkauften acht Prozent weniger Autos als im Vorjahreszeitraum. Bei den französischen Herstellern betrug der Rückgang sogar neun Prozent.

„Die Zahlen zum dritten Quartal hatten Hoffnung gemacht, dass sich die finanziellen Auswirkungen der Pandemie eingrenzen lassen,“ so Gerhard Schwartz, Leiter Industrial Products bei EY Österreich: „Einen Einbruch bei Umsatz, Gewinn und Absatz wie im zweiten Quartal hatte es noch nie gegeben – im dritten Quartal konnten die meisten Konzerne hingegen in die Gewinnzone zurückkehren.“

Das vierte Quartal 2020 bringt nach Schwartz‘ Einschätzung allerdings erneut starke Einbußen: „Die Lage verschlechtert sich in den meisten großen Märkte, es gibt wieder teils massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die Pkw-Verkäufe gehen derzeit deutlich zurück.“

Gerade Europa wird erneut besonders stark betroffen sein, so Schwartz: „In vielen europäischen Ländern werden die Showrooms geschlossen. Das wird erneut zu massiven Absatzeinbußen und erheblichen finanziellen Belastungen sowohl aufseiten der Autohersteller als auch beim Autohandel führen.“

China stärkt deutsche Autobauer

Im dritten Quartal erwies sich der chinesische Absatzmarkt einmal mehr als wichtigster Stützpfeiler der Autobranche – und gerade auch der deutschen Hersteller.

„Alle drei deutschen Autokonzerne konnten im dritten Quartal in China zulegen, während der Absatz in den anderen Regionen massiv einbrach. Der Anteil Chinas am weltweiten Absatz der deutschen Autobauer kletterte dadurch im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 35,7 auf 39,2 Prozent“, so Schwartz.

Im zweiten Quartal 2020 war die Bedeutung Chinas noch größer gewesen: Zwischen April und Juni 2020 waren 51 Prozent aller von den deutschen Autokonzernen verkauften Neuwagen an Kunden in China übergeben worden.

Die deutschen Autokonzerne konnten zudem überdurchschnittlich stark von der Markterholung in China profitieren: Ihr Absatz legte dort um neun Prozent zu, während der chinesische Gesamtmarkt nur um sieben Prozent stieg.

 

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