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Recycling-Plattform Secontrade: Wenn Rohstoffe zurückkehren

Brigitte Reich, Robert Töscher ©Secontrade

Marktplätze. 26.400 Tonnen gehandelte Sekundärrohstoffe von 200 Nutzern aus 23 Ländern: Das ist die Bilanz der B2B-Plattform Secontrade nach drei Jahren.

Secontrade ist ein europaweit agierender, digitaler B2B-Marktplatz für Sekundär-Rohstoffe mit Sitz in Wien. Seit seiner Gründung durch die UFH Holding im Jahr 2018 werden darauf Rohstoffe, die z.B. aus Altgeräten, Altmetallen und Kunststoffabfällen gewonnen werden, von Recyclingbetrieben, Rohstoffhändlern oder Stahlwerken gekauft und verkauft.

Für Brigitte Reich, Geschäftsführerin von Secontrade, hat das Krisenjahr 2020 gezeigt, dass das Angebot der Handelsplattform am Puls der Zeit ist: „Vor allem im vergangenen Jahr haben wir gesehen, wie viel Potential im Modell von Secontrade steckt. In Zeiten von nur eingeschränktem Handel und teilweise oder sogar gänzlich unterbrochenen Lieferketten, erkennt die Industrie als unser Endkunde mehr und mehr den Wert von lokalen Rohstoffangeboten.“

Stabilisierender Faktor für den Rohstoffmarkt

Dass eine funktionierende Kreislaufwirtschaft und somit die Rückführung von wertvollen Rohstoffen ein wichtiger Faktor für den Klimaschutz sind, sei unbestritten. Spätestens mit dem European Green Deal sei die Kreislaufwirtschaft in Europa auch in die Mitte des politischen Bewusstseins vorgedrungen.

Dabei ist die Wiederverwendung von bestimmten Rohstoffen auch ein stabilisierender Faktor für den Rohstoffmarkt: „Durch die Wiederverwertung jeder Tonne Stahl- und Eisenschrott wird der Abbau von 1,5 Tonnen Eisenerz, der ohnehin immer schwieriger wird, vermieden. Darüber hinaus spart eine Tonne wiederverwerteter Stahlschrott die gleiche Menge an CO2 ein. Gerade Stahlschrott ist ein Paradebeispiel für die verlustfreie Wiederverwertung“, so Reich.

Der Kreislauf bei Stahlschrott sei heute so gut wie geschlossen, aber auch andere Materialien wie Aluminium und Legierungen können laut Reich mit den heutigen Verfahren nahezu ohne jeglichen Qualitätsverlust umgeschmolzen und neu gegossen werden.

Recycling wird komplexer

Das bedeute aber auch, dass der Prozess der Entsorgung an sich komplexer und aufwendiger wird, um alle heute bestehenden Möglichkeiten der Wiederverwertung von Rohstoffen ausschöpfen zu können.

„Das Recycling und Rückführen von wichtigen knappen Rohstoffen hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und ist wesentlich komplexer geworden. Das ist einerseits sehr erfreulich, weil heute viele Materialien wiederaufbereitet werden und somit auch mehr wertvolle Rohstoffe vor dem Abbau geschützt werden. Gleichzeitig steigen dadurch aber auch die Anforderungen an Recyclingbetriebe“, so Robert Töscher, Geschäftsführer der UFH-Gruppe.

Laut Töscher braucht es künftig aber nicht nur neue Technik, sondern auch gut ausgebildetes Fachpersonal in der Recycling-Industrie, um mit den Anforderungen von morgen Schritt halten zu können: „Führt man sich vor Augen, dass etwa ein gewisser Anteil an Sekundärrohstoffen in Zukunft in neuen Produkten enthalten sein wird müssen, ist das sicherlich eine große Herausforderung die, auf uns zukommen wird“, so Töscher.

 

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