Wien. Die Erste anwaltliche Auskunft für Ratsuchende wird ab sofort per Telefon erteilt – und das soll vorerst so bleiben, so die Anwaltskammer.
Die Wiederaufnahme der Ersten anwaltlichen Auskunft trotz anhaltender Corona-Pandemie war zuletzt großes Ziel der Rechtsanwaltskammer Wien, heißt es: Diese Funktion als erste Anlaufstelle sei eines der wichtigsten Services für die rechtsuchende Bevölkerung, daher habe man intensiv an einer Lösung der Lockdown-bedingten Einstellung gearbeitet.
Seit 1. März 2021 wird die Erste anwaltliche Auskunft nun per Telefon angeboten. Dies soll eine neuerliche Unterbrechung genauso wie beim Klientenservice künftig verhindern, heißt es bei der RAK Wien.
Die derzeit nachgefragten Themen
Von der Pandemie besonders betroffen seien derzeit private Themen wie Zivilrecht, Wohnrecht, Ehe- und Familienrecht oder Erbrecht. Mehr Anfragen werden künftig auch zu geschäftlichen Rechtsbereichen wie Insolvenzrecht erwartet.
Die zwischen Juli und November 2020 eingerichtete Online-Anmeldung via RAK-Webseite soll bleiben, die Rechtsberatung selbst erfolgt ab sofort aber nun per Telefon. Wer keine Möglichkeit zu einer Online-Registrierung hat, kann sich über einen RAK-Mitarbeiter anmelden, womit ebenfalls der Datenschutz gewährleistet sei. Die weiteren Regeln:
- Pro Tag können sich laut den Angaben künftig 30 Ratsuchende ausschließlich für diese telefonische Rechtsberatung anmelden.
- Die Anmeldung muss für den selben Tag erfolgen, eine Anmeldung für den Folgetag oder spätere Termine ist nicht möglich.
- Die telefonische Rechtsberatung erfolgt jeweils Montag bis Mittwoch zwischen 17:00 und 19:30 Uhr, der Donnerstag gehört dem Klientenservice.
- Drei Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte haben pro Tag Dienst. Das Anmeldesystem teilt die Ratsuchenden automatisch auf.
- Die Zuteilung einer konkreten Uhrzeit sei nicht möglich, um der Rechtsanwaltschaft bei den Anrufen möglichst viel Freiheit im Sinne der bestmöglichen Beratung zu lassen.
Die Erwartungen
„Die Statistiken des Spätsommers und Herbsts haben gezeigt, dass vor allem Familien oder Menschen im privaten Bereich mit Problemen nach den ersten beiden Corona-Wellen zu kämpfen hatten. Wir erwarten, dass nun auch kleinere Unternehmer wegen der drohenden Insolvenzen hinzukommen könnten“, so RAK Wien Präsident Michael Enzinger.