Forschung. Gelée Royal dient bei Bienen als Vehikel für den Transport von Abwehrstoffen. Dies konnte Biologin Dalial Freitak von der Uni Graz nachweisen.
„Bienen können sich gegenseitig vor Krankheiten schützen, indem sie ihre körpereigenen Abwehrkräfte anregen. Die Insekten können ihr Immunsystem anstoßen, wenn sie in der Kolonie einen Krankheitserreger wahrnehmen“, so Dalial Freitak, Assoziierte Professorin am Institut für Biologie der Uni Graz.
Gelée Royal spielt dabei eine bedeutende Rolle, wie die Zusammenarbeit mit US-amerikanischen, finnischen, norwegischen und österreichischen Forschern ergeben hat. Gelée Royal ist ein Drüsensekret, das von Arbeiterbienen produziert und an die Königin sowie die jungen Larven im Stock verfüttert wird.
Dabei erfüllt es eine wichtige Transportfunktion: In das Gelée Royal werden kleinste Einheiten von Krankheitserregern eingebaut und so – mit antibakteriellen Substanzen versetzt – der Königin verabreicht. „Diese gibt dann einen Immunisierungseffekt an ihre Nachkommen weiter“, so die Bienenforscherin.
Wichtiger Schritt gegen Bienenseuchen
Mit der Klärung dieses Mechanismus sei ein wichtiger Grundstein gelegt, um folgenschwere Bienenseuchen wie die Amerikanische Faulbrut zu bekämpfen, da Gelée Royal als Vehikel für künftige Impfstoffe fungieren könnte, so Freitak. Diesem Thema widmet sich das Start-up Dalan Animal Health.