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Business, Recht, Steuer, Tools

Handy-Signatur erhält Update „ID Austria“, SMS läuft aus

Michael Butz ©A-Trust

Interview. A-Trust führt heuer mit „ID Austria“ eine Weiterentwicklung der Handy-Signatur ein, sagt Geschäftsführer Michael Butz. Die Freischaltung per SMS läuft aus.

Extrajournal.Net: Wie schreitet die Nutzung der Handy-Signatur in Pandemiezeiten voran?

Michael Butz: Wir erzielen tolle Fortschritte. Die Handy-Signatur hat jetzt 1,7 Millionen User. Der Februar 2021 war unser stärkster Registrierungsmonat bisher. In Zeiten von Covid erkennen die Unternehmen und die Menschen immer mehr, dass sie auch zuhause rechtsverbindlich arbeiten müssen. Die Handy-Signatur verbunden mit der von uns gratis zu jeder Signatur angebotenen Cloudlösung e-Tresor sind Mittel, mit denen eine solche Rechtsverbindlichkeit gegeben sind.

Wie weit sind in der Praxis die Anwendungen dafür verbreitet?

Butz: Allein der Bund hat bereits 220 Applikationen, bei denen man mit Handy-Signatur signieren kann. Und wir bemerken jetzt auch immer stärker den Sprung der Technologie in die Privatwirtschaft. Ein Dokument auf Papier zu unterschreiben, einzuscannen und zurückzumailen ist nun einmal kein Original. Signiert hat es dagegen eine entsprechende Rechtskraft und es kann auch intern im Unternehmen sofort weiterverarbeitet werden. Der nachfolgende Workflow ist also einfacher und es ist rechtssicher.

„In Österreich gehostete Cloud“

Noch dazu ist unser e-Tresor eine in der EU, konkret in Österreich gehostete Cloud, mit einheimischer Infrastruktur, bei der die Daten sicher sind und nur der User Zugriff hat. Bei US-Anbietern mache ich mir dagegen keine Illusionen, da sind die User nicht die einzigen.

Wieviel Speicherplatz hat ihre österreichische Cloud e-Tresor?

Butz: Es sind derzeit 2 Gigabyte (GB). Ich selbst verwende den e-Tresor für meine Geburtsurkunde, für meine Kreditkarten – falls ein Widerruf nötig werden sollte, außerdem habe ich dort meinen Staatsbürgerschaftsnachweis, usw. Es sind also quasi Backup-Kopien meiner wichtigsten Dokumente. Jetzt kommt aber der nächste Schritt: Die neuen österreichischen amtlichen Dokumente werden digital amtssigniert sein. Damit habe ich dann tatsächlich auch ein Original im e-Tresor.

Darüber hinaus bieten wir auch Funktionen zum Teilen von Dokumenten, das funktioniert ganz einfach. Für Unternehmen ist die Lösung wie eine digitale Unterschriftenmappe. Die Unternehmen stellen fest, dass es ganz einfach funktioniert.

Zum Beispiel?

Butz: Zum Beispiel hat die Universität Wien auf Basis des e-Tresors ihre Lösung u:sign aufgesetzt. Unsere Technik läuft dabei im Hintergrund, wird aber auf den jeweiligen Kunden gebrandet. Die Uni Wien startet mit 9.000 Usern und will das später auf 60.000 User ausbauen. Wir liefern den e-Tresor plus die Möglichkeit, digital unterschreiben zu können.

Auch die Liechtensteinische Post bietet den e-Tresor an. Das ist für Unternehmen sehr interessant, die sich damit ihre Eingangspost einscannen lassen können. Liechtenstein hat ja viele Unternehmenssitze, und wenn ein Unternehmen zwar seinen Sitz, aber nicht die Verwaltung dort hat, ist es so viel einfacher, die Post abzuwickeln. Gerichtsdolmetscher erstellen mit unserer Technik signierte Protokolle, u.v.m.

Was wird das Jahr 2021 an Neuerungen bei der Handy-Signatur bringen?

Butz: Die Möglichkeit, per SMS zu signieren, wird demnächst auslaufen, wir rechnen mit entsprechenden Auflagen des Gesetzgebers. Schon jetzt verwenden 60 Prozent die TAN App, die mehr Komfort und Funktionen bietet: QR Code, Touch und Face ID.

Zudem ist gegen Ende des Jahres die ID Austria geplant, eine Weiterentwicklung der Handy-Signatur. Die ID Austria bringt einerseits eine Änderung beim Registrierprozess mit sich und eine Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten – zum Beispiel wird man künftig den Führerschein mit der ID Austria verknüpfen können. Aber keine Sorge: Alle aktiven und bis zur ID Austria-Einführung freigeschalteten Handy-Signaturen werden mit Start der ID Austria automatisch auf eine Basis-ID Austria umgestellt. Die Handy-Signatur bleibt gültig und wird weiterhin in der gesamten EU anerkannt.

 

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