
Klagenfurt. Der Kärntner Energieversorger KELAG begibt eine an sein Nachhaltigkeitsrating geknüpfte Anleihe über 120 Mio. Euro. Müller Partner und UniCredit helfen.
Mit dem Geld will das Unternehmen geplante Investitionen in die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien finanzieren. Bei einem Volumen von 120 Millionen Euro und einer Laufzeit von 20 Jahren beträgt die jährliche Fixverzinsung laut den Angaben 1,15%.
Verbessere das Rating, oder sonst…
Die Besonderheit bei dieser Anleihe ist, dass sich die KELAG gegenüber den Investoren verpflichtet, über die ersten zehn Jahre der Laufzeit ihr bestehendes Nachhaltigkeitsrating von EcoVadis weiter zu verbessern. Die diesbezüglichen Fortschritte werden zu zwei Zeitpunkten, nach fünf und zehn Jahren, gemessen. Erreicht die KELAG ein gesetztes Ziel nicht, erhöhe sich in der darauf folgenden Zinsperiode der Zinssatz.
Gernot Wilfling, Partner bei Müller Partner Rechtsanwälte, sieht diese direkte Anknüpfung an ein Nachhaltigkeitsrating als Alleinstellungsmerkmal der Anleihe im deutschsprachigen Raum. „Vorteil ist, dass es zu einer nachhaltigkeitsbezogenen Incentivierung kommt, ohne dass die Verwendung des Emissionserlöses durch den Emittenten einer strengen Zweckbindung wie etwa bei Green Bonds unterliegt“, so Wilfling.
Die Berater
Bei der Platzierung wurde die KELAG von der UniCredit Bank Austria begleitet. Rechtlich beraten wurden beide von Müller Partner Rechtsanwälte als Transaktionsanwalt. Das Beratungsteam bestand neben Partner Wilfling aus den Rechtsanwaltsanwärterinnen Valentina Treichl und Stefanie Ringhofer (Kapitalmarktrecht).