
Österreich. Im Jahr 2020 verzeichnete der Zoll 3.317 Aufgriffe von gefälschten Waren: Eine Steigerung um fast zwei Drittel, so der neue Produktpirateriebericht.
Konkret beträgt der Zuwachs gegenüber dem Jahr 2019 rund rund 60% und die Zahl der daraus resultierenden Verfahren hat sich sogar verdoppelt (von 3.390 auf 6.661), berichtet die Parlamentskorrespondenz.
Die gefälschten Waren stammten laut dem nun vorgelegten Produktpirateriebericht 2020 zum überwiegenden Teil aus:
- China,
- Hongkong,
- Indien,
- Singapur,
- Thailand
- und der Türkei.
Bei der Beförderungsart lag die Post mit rund 90% an erster Stelle, heißt es. Die Waren wurden laut den Angaben größtenteils in Kleinsendungen eingeführt und seien meist als Geschenk oder geringwertig deklariert gewesen.
Globales Problem für die Wirtschaft
Der Bericht verweist auf den Schaden, der durch Produktfälschungen für die Wirtschaft entsteht. Zitiert werden Studien der Europäischen Beobachtungsstelle für Verletzungen von Rechten des geistigen Eigentums, wonach zwischen 2013 und 2016 der Anteil nachgeahmter und unerlaubt hergestellter Waren am Welthandel erheblich zugenommen hat:
- Demnach sollen gefälschte Waren im Jahr 2016 3,3% des Welthandels ausgemacht haben.
- Eine deutliche Steigerung gegenüber 2013: In diesem Jahr lag der Anteil am Welthandel bei nur 2,5%.
In der EU haben sich die Einfuhren von nachgeahmten und unerlaubt hergestellten Waren im Jahr 2016 laut den Berechnungen auf 121 Mrd. Euro belaufen. Dies entspricht einem Anteil an den EU-Einfuhren von rund 6,8%.