
Frankfurt. Computerzubehör-Hersteller Cherry AG hat mit Hilfe von Kanzlei Hengeler Mueller sein Börse-Debut hingelegt. Beobachter hätten es sich dramatischer gewünscht.
Die Cherry AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von mechanischen Premium-Gaming-Switches, wie sie in Computer-Tastaturen eingebaut werden. Bei Peripheriegeräten für Gaming, Office und Industrie sowie Healthcare und Security hat Cherry eine starke Marktposition.
Nun hat das Unternehmen mit Sitz in Auerbach (Deutschland) den Börsengang mit der Notierung seiner Aktien im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse abgeschlossen.
IPO und Reaktionen
Zum finalen Angebotspreis von 32 Euro je Aktie war das Gesamtvolumen des Börsengangs deutlich überzeichnet, heißt es. Die Gesamtzahl der Aktien und der endgültige Angebotspreis entsprechen einer Marktkapitalisierung von etwa 778 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen des Börsengangs (d.h. der Bruttoerlös aus allen platzierten Aktien) beträgt rund 416 Millionen Euro.
In der deutschen Fach- und Finanzberichterstattung wird der Börsegang als solide, wenn auch „unspektakulär“ (©heise) bezeichnet. Er habe „keine hohen Wellen“ geschlagen, formuliert es die Tagesschau. Jedenfalls lag der erste Preis im Handel praktisch exakt beim Ausgabepreis, große Ausschläge nach oben oder unten gab es nicht.
Der überwiegende Teil des Emissionserlöses kommt den bisherigen Eigentümern zugute. Die (indirekten) Mehrheitsgesellschafter der Cherry AG vor dem IPO waren private Fonds, die von der in New York und San Francisco Bay Area, USA, ansässigen Private Equity-Gesellschaft Argand Partners, LP verwaltet werden. Mit dem Rest des Geldes will Cherry nun expandieren.
Das Beratungsteam
Hengeler Mueller hat die Cherry AG und die verkaufenden Gesellschafter zum IPO und damit verbundenen gesellschaftsrechtlichen Fragen beraten. Tätig waren die Partner Alexander Rang (Federführung, Kapitalmarktrecht, Frankfurt), Peter Weyland, Annika Clauss, Lucina Berger (alle Frankfurt), Georg Seyfarth (Düsseldorf) (alle Gesellschaftsrecht) sowie die Counsel Cecilia Di Cio (Kapitalmarktrecht, Frankfurt) und Patrick Wilkening (IP/IT, Düsseldorf).
Ebenfalls dabei waren die Associates Pascal Brandt, Christoph Roggemann, Dominik Stolz (alle Kapitalmarktrecht), Philipp Ersfeld, Nicholas Kubesch, Benedikt Hoegen, Malte Christians, Georg Tauser, Georg Lorenz (alle Gesellschaftsrecht), Tom Shingler (Finanzierung) (alle Frankfurt), Anika Sonnenberg (Gesellschaftsrecht), Carsten Bormann (Öffentliches Recht) und Vicki Treibmann (Arbeitsrecht) (alle Düsseldorf).
Zu US-Aspekten der Transaktion wurde das Team von Cravath, Swaine & Moore LLP (Partner Philip Boeckman sowie die Associates Brian Bodensteiner und Johannes Liefke) unterstützt.
Hengeler Mueller hat Argand Partners laut den Angaben bereits 2020 beim Erwerb eines Mehrheitsanteils an der Cherry-Gruppe und in der Folge zu gesellschaftsrechtlichen Fragen beraten.