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Business, Motor

Europas Automarkt: Verkäufe tief, Erträge hoch?

Gerhard Schwartz ©EY / Robert Herbst

Studie. Europas Automarkt erholt sich, bleibt vorläufig aber noch unter Vorkrisenniveau. E-Autos schließen zu den Verbrennern auf.

Konkret erholte sich der EU-Neuwagenmarkt im Juni 2021 mit einem Plus von zehn Prozent weiter von dem schwachen Vorjahr – allerdings klafft im Vergleich zu Juni 2019 immer noch eine große Lücke von 14 Prozent.

Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Absatz sogar um 22 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum 2019, so eine Studie von EY.

„Absatz erreicht heuer nicht Vorkrisenniveau“

„Zwar steigt der Neuwagenabsatz derzeit insgesamt deutlich, allerdings liegen wir nach wie vor massiv unter dem Niveau von 2019. Die erhoffte echte Erholung auf dem EU-Neuwagenmarkt ist immer noch nicht in Sicht“, sagt Gerhard Schwartz, Leiter Industrial Products bei EY Österreich: „Immerhin geben die Rahmenbedingungen wieder Grund zur Hoffnung.“

Die Konjunktur sei robust, die Impfkampagne geht europaweit voran, neue Lockdowns erscheinen unwahrscheinlich, so Schwartz. Allerdings führe der Mangel an Halbleitern weiter zu erheblichen Produktions- und Absatzeinbußen, sodass für die zweite Jahreshälfte ein Absatz auf Vorkrisenniveau kaum erreichbar sein werde. Damit werde aber gleichzeitig ein starkes erstes Halbjahr 2022 immer wahrscheinlicher – schon aufgrund der erheblichen „Nachholeffekte“, heißt es.

Autobranche verkauft weniger, aber verdient gut

Die Halbleiterkrise habe einerseits lange Lieferzeiten und einen relativ niedrigen Gesamtabsatz zur Folge, so Schwartz. Andererseits gelingt es den Herstellern in diesem Umfeld derzeit relativ gut, höhere Preise durchzusetzen. „Die Industrie steuert den Modellmix und die Preisdurchsetzung derzeit so, dass trotz Halbleiterkrise und Absatzeinbußen unterm Strich die Marge nicht oder kaum leidet“, so Schwartz.

Elektrifizierte Fahrzeuge spielen eine immer größere Rolle auf dem Neuwagenmarkt: Der Marktanteil von Elektroautos und Plug-in-Hybriden betrug in den fünf größten Märkten Westeuropas (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) im Juni 17,1 Prozent und lag damit nicht nur deutlich höher als im Vorjahresmonat (7,3 %), sondern auch höher als im Vormonat: Im Mai 2021 kamen Elektroautos und Plug-in-Hybride zusammen auf einen Marktanteil von 15,7 Prozent, im April waren es 14,3 Prozent.

Die E-Auto-Verkäufe auf den großen Märkten

  • Deutschland weist derzeit mit 23,6 Prozent den höchsten Marktanteil unter den Top-5-Märkten auf, gefolgt von
  • Frankreich (18,7 %) und
  • Großbritannien (17,2 %).
  • In Spanien waren hingegen im Juni nur 7,3 Prozent der Neuwagen Plug-in-Hybride oder Elektroautos.

„Die Nachfrage nach Elektroautos und Plug-in-Hybriden ist derzeit enorm – wobei natürlich Kaufprämien und Steuervorteile eine große Rolle spielen“, beobachtet Schwartz. Auf allen größeren Märkten sei ein beachtliches Wachstum zu beobachten.

Neue Modelle werden Trend verstärken

Schwartz rechnet damit, dass das Absatzwachstum bei elektrifizierten Neuwagen in den kommenden Monaten nochmal an Kraft gewinnt: „Immer mehr attraktive Modelle kommen in allen Preissegmenten auf den Markt. Das wird die Nachfrage weiter anheizen. Der Elektroboom ist also noch lange nicht vorbei“.

Bei reinen Elektroautos betrug der Marktanteil im Juni in Österreich 13,9 Prozent, in den Top-5-Märkten lag er bei 9,2 Prozent. Plug-in-Hybride sind in Österreich nach wie vor deutlich weniger beliebt als reine Elektroautos: Ihr Marktanteil lag im Juni in Österreich bei 5,4 Prozent und damit unter dem Durchschnitt der Top-5-Märkte von 7,9 Prozent.

Der Zuwachs bei elektrifizierten Neuwagen geht auf Kosten des Marktanteils reiner Verbrenner (Benzin und Diesel). Dieser schrumpfte in den Top-5-Märkten von 80,9 auf 61,9 Prozent, in Österreich von 63,2 auf 62,3 Prozent.

 

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