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Business, Recht

Erste Group: „Quasi-Equity“ für soziale Organisationen

Peter Surek ©Marlena König

Banken & CSR. Die Erste Social Finance Holding lanciert „Quasi-Equity“ zur Quasi-Eigenkapitalfinanzierung sozialer Vorhaben.

Mit finanzieller Unterstützung seitens der Europäischen Union stärke diese neue Finanzierungsmöglichkeit nicht nur das Eigenkapital, sondern damit auch das Wachstum und die Wirkung sozialer Organisationen, heißt es: In Form sogenannter „qualifizierter Nachrangdarlehen“ stehe Quasi-Equity sozialen Unternehmen sowie gemeinnützigen und nicht-staatliche Organisationen in Österreich, Tschechien, der Slowakei, Serbien und Kroatien zur Verfügung.

Organisiert wird Quasi-Equity von der Erste Social Finance Holding, einem 2008 gegründeten Joint Venture zwischen der auf Gewinn ausgerichteten Erste Group und der gemeinnützigen Erste Stiftung.

„Corona-Krise zeigt Mängel auf“

„Die Covid-19-Krise hat in unserer Region eine Vielzahl von Mängeln im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesen sichtbar gemacht. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen trägt die Förderung der Resilienz und Entwicklung sozialer Organisationen wesentlich bei. Durch Erhöhung des Eigenkapitals stärkt Quasi-Equity die finanzielle Gesundheit dieser Organisationen und ermöglicht es ihnen, ihre Wachstumspläne sowie neue Projekte umzusetzen, beziehungsweise bestehende Projekte zu erweitern. Dies erlaubt es sozialen Organisationen, ihre Produkte und Leistungen noch mehr Personen anzubieten und damit ihre Wirksamkeit zu erhöhen“, so Peter Surek, CEO der Erste Social Finance Holding.

Geschäftsmodell muss funktionieren

Bei Quasi-Equity liege der Fokus auf der Finanzierung etablierter sozialer Organisationen mit einem bewährten, erfolgreichen Geschäftsmodell unabhängig von ihrer Rechtsform. Der Finanzierungszweck kann laut Financier Erste unterschiedlich sein, wie z.B.

  • die Eröffnung neuer Standorte,
  • die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen,
  • die Digitalisierung des Geschäftsbetriebs oder
  • die Erholung nach der Covid-19-Krise.

Das neue soziale Finanzierungsinstrument der Erste Group kann laut den Angaben auch zur Mitfinanzierung kleinerer sozialer Immobilienprojekte wie Sozialwohnungen, Wohnraum für Ältere, Kindergärten oder Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden.

Keine Änderung der Eigentümerstruktur

Aufgrund der Stärkung ihres Eigenkapitals durch Quasi-Equity können Kunden zusätzliche Darlehen von lokalen Banken der Erste Group zur Finanzierung größerer Investitionsvorhaben in Anspruch nehmen. Dank des flexiblen Rückzahlungsplans bei Quasi-Equity können sie mit der Kapitalrückzahlung auch erst nach einigen Jahren beginnen, was ihnen ausreichend Zeit für die Entwicklung und den Ausbau ihrer Projekte sowie die Erwirtschaftung der erforderlichen Erlöse verschaffen soll.

Der Hauptvorteil von Quasi-Equity-Investitionen liege aber darin, dass sie weder die Eigentümerstruktur verändern noch die Beteiligung bestehender Anteilseigner schwächen. Damit bleiben die sozialen Organisationen unabhängig, ohne Einmischung in ihr operatives Management.

Das Instrument

Nachrangige Darlehen müssen im Insolvenzfall erst zurückgezahlt werden, wenn alle anderen Gläubiger befriedigt sind – was meistens dazu führt, dass dem Darlehensgeber nichts mehr bleibt. Insofern haben Nachrangfinanzierungen große Ähnlichkeit mit Eigenkapital, ohne tatsächlich Eigentum an einem Unternehmen zu verbriefen. Bei „qualifizierten Nachrangdarlehen“ tritt noch eine Eigenschaft hinzu: „Der Darlehensnehmer muss trotz Fälligkeit bereits dann nicht zahlen, wenn er durch die Zahlung in eine ernste finanzielle Krise geraten könnte. Der Darlehensgeber kann die Rückzahlung des Darlehens solange nicht verlangen, wie sie beim Darlehensnehmer eine Insolvenz auslösen könnte.“ (Quelle: FMA).

Die Unternehmen

Nach einer öffentlichen Ausschreibung im Rahmen des EU-Programmes für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) erhielt Quasi-Equity einen Zuschuss zur Unterstützung der Entwicklung neuer sozialer Finanzierungsinstrumente sowie eine EaSI-Garantie, heißt es zum Werdegang. Durch den Zuschuss sei es zudem möglich, sozialen Organisationen kostenlose, nicht-finanzielle Leistungen, wie individuelle Beratung, Mentoring, Fortbildung und technische Unterstützung anzubieten.

Diese Leistungen werden durch den Impact Hub Vienna, einem Inkubator für soziale Innovationen, und dessen Partnerorganisationen erbracht. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurde Quasi-Equity 2021 am 9. September den Teilnehmern während einer Podiumsdiskussion anlässlich der in Wien abgehaltenen Impact Days 2021 präsentiert, so die Erste.

 

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