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Compliance-Konferenz ECEC: „Über 4.000 Anmeldungen“

Marcus Sultzer ©EQS Group

Interview. Mit der European Compliance and Ethics Conference (ECEC) hat die EQS Group 2020 in der Pandemie einen internationalen Compliance-Event gestartet. CRO Marcus Sultzer über die Erwartungen für die 2. ECEC ab 6. Oktober.

Extrajournal.Net: Die European Compliance and Ethics Conference (ECEC) sieht sich als größte Veranstaltung ihrer Art in Europa, findet heuer allerdings erst zum zweiten Mal statt. Wie waren die Erfahrungen bei der Premiere im Pandemie-Jahr 2020?

Marcus Sultzer: Die Premierenveranstaltung hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Wir hatten zwar in den Gesprächen mit unseren Kunden immer wieder gehört, dass sich die Compliance-Verantwortlichen in den Unternehmen ein Netzwerk wünschen, um sich länderübergreifend austauschen zu können. Dass sich jedoch gleich über 5.000 Teilnehmer anmelden und 3.000 live bei der Konferenz zuschalten, hatten wir bei einer Premiere nicht erwartet. Für uns stand deshalb schnell fest, dass die ECEC einen festen Platz im Veranstaltungskalender erhält.

Denn diese noch junge Disziplin steht mit der zunehmenden Regulierung, Digitalisierung und Globalisierung vor großen Herausforderungen. Hier möchten wir der europäischen Community auch in den nächsten Jahren eine Plattform bieten, um Entwicklungen anzustoßen.

Die Frage des Formats: Virtuell oder hybrid?

Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation der Konferenz?

Marcus Sultzer: Wir haben mit der ECEC, trotz unserer digitalen DNA, Neuland betreten – das fing bereits mit dem Format an. Aufgrund der Covid-19-Pandemie mussten die Pläne für das angedachte Hybrid-Format in der Schublade bleiben. Die Übertragung im Internet wurde jedoch hervorragend angenommen und verschafften uns eine große Reichweite. Natürlich war es auch eine echte Herausforderung, ein spannendes Programm zusammenzustellen, das die Teilnehmer aus der DACH-Region ebenso anspricht wie die Compliance-Expertinnen aus Frankreich, Italien, Spanien oder dem Vereinigten Königreich.

Hier haben wir glücklicherweise einen guten Mix gefunden, denn das Feedback war durchweg sehr positiv. Mit dem Wirecard-Skandal war dabei ein Thema durch seine Aktualität praktisch vorgegeben. Hier hat unter anderem Dan McCrum, der Investigativ-Journalist der Financial Times, berichtet, wie er mit seinem Team den Milliardenbetrug aufgedeckt hat.

Die Erwartungen für 2021

Die ECEC 2020 dauerte einen Tag. 2021 ist der Event auf zwei Tage aufgeteilt und findet am 6. und 7. Oktober statt. Warum dieser Schritt und wieviele Besucherinnen und Besucher erwarten Sie heuer?

Marcus Sultzer: Wir haben mit dieser neuen Compliance-Konferenz einen Nerv getroffen, denn im Nachgang der Premierenveranstaltung haben wir so viele Anregungen und Themenvorschläge erhalten, dass dies den Rahmen einer eintägigen Veranstaltung gesprengt hätte. In Sachen Zustrom hoffen wir das Vorjahr deutlich zu übertreffen, mit fünfstelligen Teilnehmerzahlen.

Wie läuft das Programm ab, welche Themen werden gecovert?

Marcus Sultzer: Wir werden am ersten Tag der ECEC, die auch in diesem Jahr virtuell stattfindet, den Blick auf die „Future of Compliance“ richten. In den Vorträgen, Interview und Keynotes des ersten Tages geht es dabei vor allem um die Themen Digitalisierung, Compliance-Kommunikation und Sustainability.

Außerdem verleihen wir erneut den „ECEC-Award“ für ein herausragendes Compliance-Projekt – im Gegensatz zum vergangenen Jahr wird der Gewinner diesmal aber nicht von einem Expertengremium bestimmt, sondern von den Teilnehmern in einer Live-Abstimmung.

Wie sehen die Inhalte des zweiten Tages aus?

Marcus Sultzer: Am zweiten Konferenztag geht es schwerpunktmäßig um die EU-Hinweisgeberrichtlinie, die bis zum Ende des Jahres in nationales Recht der einzelnen Mitgliedsländer umgesetzt werden muss. In den Vorträgen und den lokalen Breakout-Sessions geht es dabei u. a. um die Frage nach der Best Practice bei der Einführung eines internen Meldekanals, der dann für Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden verpflichtend ist.

Die exklusive Veröffentlichung des „Whistleblowing Report“, den die Fachhochschule Graubünden bereits zum dritten in der Zusammenarbeit mit der EQS Group erstellt hat, wird außerdem zeigen, wie weit die Vorbereitungen in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und im Vereinigten Königreich in Bezug auf die neue Richtlinie bereits fortgeschritten sind. Abgerundet wird das Programm durch eine Panel-Diskussion, außerdem bieten virtuelle Lounge-Table den Teilnehmern auch Zeit zum Netzwerken.

Die Themen der ECEC 2021

Wie viele Vortragende werden auf der ECEC sprechen und was sind aus Ihrer Sicht die Höhepunkte der Veranstaltung?

Marcus Sultzer: Insgesamt haben wir die Zusage von über 50 Speakern erhalten, darunter zahlreiche international führende Compliance-Expertinnen. Es ist daher schwierig, einzelne Vorträge hervorzuheben. Aber wir sind überzeugt, dass das Programm für jeden etwas bietet.

So wird beispielsweise am zweiten Konferenztag der ehemalige Finanzminister Theo Waigel in einer Keynote über seine Erfahrungen als erster deutscher Compliance-Monitor sprechen. Außerdem berichtet Michel Sapin, ehemaliger Finanzminister in Frankreich, wie das französische Antikorruptionsgesetz „Sapin 2“, das nach ihm benannt wurde, entstanden ist. Spannend wird es sicherlich auch, wenn der US-Whistleblower Bradley C. Birkenfeld seine Geschichte erzählt, an deren Ende das Aus für das Schweizer Bankgeheimnis stand.

Abschließend noch eine Frage zur Zielgruppe: Die ECEC richtet sich an die Compliance-Branche. Wer darf sich da konkret angesprochen fühlen?

Marcus Sultzer: Compliance ist eine noch recht junge Disziplin. Es gibt daher noch nicht in allen Unternehmen eine eigenständige Compliance-Abteilung, häufig sind die entsprechenden Aufgaben bei der Rechts- oder Personalabteilung aufgehängt, teilweise auch bei der Geschäftsführung. Grundsätzlich ist bei der ECEC aber jeder willkommen, der sich mit Compliance-Themen und Wirtschaftsethik beschäftigt.

Die immer komplexer werdenden Compliance-Richtlinien machen vor niemanden im Unternehmen halt. Man denke nur an die zahlreichen Unternehmensrichtlinien zur Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz oder zum Datenschutz, die alle Mitarbeitenden zur Kenntnis nehmen müssen. Und hier stehen wir erst am Anfang der Entwicklung, was der ECEC hoffentlich eine rosige Zukunft bescheren wird.

Im Interview

Marcus Sultzer ist Mitglied des Vorstands und Chief Revenue Officer (CRO) der EQS Group, des Veranstalters der ECEC 2021.

 

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