Digitalisierung. 45% der Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen haben noch keinen klaren Plan für die Digitalisierung, so eine aktuelle Umfrage.
Future-Law, LexisNexis und Xpert Business Solutions haben die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Digitalisierung in Rechtsanwaltskanzleien und Rechtsabteilungen präsentiert. Dazu wurden österreichweit rund 120 Umfrageteilnehmer über ihre Fortschritte und Pläne in Bezug auf Legal Tech befragt.
Die Ergebnisse der Umfrage:
- Allgemein ist die Zufriedenheit mit dem Digitalisierungsgrad der Arbeitsläufe und der juristischen Arbeit hoch: Lediglich 25% der Befragten gaben an, damit „weniger zufrieden“ oder „überhaupt nicht zufrieden“ zu sein.
- 54% der Befragten gaben an, dass in der Kanzlei/Rechtsabteilung weitgehend digitalisierte Informationsverarbeitung und Bereitstellung von Informationen praktiziert wird.
- 20% haben zumindest weitgehend digitalisierte interne Prozesse.
- Ein weitgehend digitalisiertes Geschäftsmodell wird von 14% praktiziert.
Hoch ist allerdings die Zahl der Befragten, die keinen klaren Plan für die weiteren Schritte in Bezug auf Digitalisierung haben: „45% der Kanzleien und Rechtsabteilungen geben an, dass Legal Tech wichtig ist, haben aber noch keinen klaren Plan mit Umsetzungsschritten für die digitale Transformation in Ihrer Kanzlei oder Rechtsabteilung. Es gibt also noch viel Gestaltungsspielraum“, so Sophie Martinetz von Future-Law.
Legal Intelligence im Vormarsch
LexisNexis-Chefin Susanne Mortimore ortet Potenzial wie Legal Tech in der Praxis eingesetzt wird: „Digitalisierung wird oft auf ‚Schneller, effizienter‘ reduziert. Die Umfrage zeigt, dass inhaltliche Arbeitsprozesse ganz oben stehen: zum Beispiel Analyse und Recherche, und da bedeutet digitale Transformation nicht nur zu schnelleren, sondern auch zu besseren Antworten zu verhelfen. Also inhaltlich bessere Ergebnisse und Argumente – genau das, was wir mit Legal Intelligence vorantreiben, und die Umfrage bestätigt, dass hier ein riesiges Potenzial für die Rechtsbranche liegt“, so Mortimore.
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- In rund 16% der Kanzleien/Rechtsabteilungen ist keine für die Digitalisierung verantwortliche Person definiert.
- In einem Fünftel der Fälle hat die digitale Transformation keinen festen Bestandteil in der strategischen Agenda.
- Jede zweite befragte Person gab an, dass es keinen klaren Plan mit eindeutigen Umsetzungsschritten gibt.
- Etwas mehr als ein Drittel der Befragten hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Umsatz durch den Einsatz von Legal Tech Tools zu erhöhen.
- Über 60% der Befragten gaben an, dass es in ihrem Unternehmen kein festgelegtes Budget für Legal Tech gibt.
- 17% der Befragten sind bereit für die Digitalisierung mehr als 50.000 Euro auszugeben, 50% zwischen 1.000 und 10.000 Euro.