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Bildung & Uni, Business, Motor, Tech

Renault präsentiert das solarbetriebene Haus auf Rädern

Stella Vita ©Frédéric Le Floc’h / DPPI / Renault Communications - Rights reserved (2)

Prototyp. E-Auto? Wohnmobil? Solar-Kraftwerk? Der Protoyp „Stella Vita“ der TU Eindhoven erinnert an all das und mehr. Autohersteller Renault zeigt sich angetan.

Ist die Nutzung von Solarenergie für alltagstaugliche Elektromobilität nur ein Hirngespinst oder doch Realität? Für das Solar Team, ein studentisches Kollektiv der Technischen Universität Eindhoven, ist dies keine Frage, heißt es bei dem franzöischen Autokonzern Renault: Den Beweis liefere „Stella Vita“.

Der Clou des mit Photovoltaik-Paneelen bestückten vollelektrischen Experimentalfahrzeugs: Stella Vita ist ein Haus auf Rädern. Mobilize als Renault-Marke, die sich ständig mit nachhaltiger Mobilität befasst, verfolge dieses Projekt mit Interesse.

Stella Vita von innen ©Frédéric Le Floc’h / DPPI / Renault Communications – Rights reserved

Bei einem Treffen im Renault Technocentre stellten die Studenten jetzt nicht nur Stella Vita vor, sondern lernten auch, wie aus einem Konzeptfahrzeug ein Serienmodell entsteht, heißt es.

3.000 Kilometer mit der Kraft der Sonne unterwegs – eigenes Bett inklusive

Stella Vita ist das Werk von 22 Studenten der Technischen Universität Eindhoven. Das futuristische Gefährt stellte unlängst mit einer rund 3.000 Kilometer langen Fahrt von Eindhoven in den Niederlanden nach Tarifa in Spanien das Potenzial der Sonnenenergie zum Antrieb von Elektrofahrzeugen unter Beweis.

  • Die Solarpaneele von Stella Vita umfassen im Stand bei ausgebreiteten Flügeln bis zu 17,5 Quadratmeter. Dank des aerodynamischen Designs und des Gewichts von 1.700 Kilogramm sind auf der Straße Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde möglich.
  • Bei voller Ladung des Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 60 kWh beträgt die Reichweite des Fahrzeugs rund 600 Kilometer, bei Sonnenschein sind sogar bis zu 730 Kilometer möglich.

Dann allerdings ist Geduld angesagt: Das vollständige Laden der Batterien im Stillstand über die Solarzellen dauert zwei bis drei Tage. Allerdings sind 2-3 Tage durchaus ein Zeitraum, den Camper auf Reisen gerne an einer Destination verbringen: Kommt die Zeit zur Weiterfahrt, ist der Akku wieder voll. Und natürlich ist das Fahrzeug für Eilige auch mit Anschlüssen für die üblichen Stromladestationen ausgestattet.

Übrigens sind andere E-Autos, die aus eigenen Sonnenkollektoren aufgeladen werden, dem Start schon wesentlich näher als der Stella Vita-Prototyp: So will das deutsche Start-up Sono Motors seinen „Sion“ ab 2023 in Schweden fertigen und die Technologie auch anderen Autoherstellern zur Verfügung stellen.

Solar-Power kommt gratis vom Himmel

„Bei der Planung des Fahrzeugs haben wir festgestellt, dass wir viel überschüssige Energie aus den großen Sonnenkollektoren erhalten. Wir haben uns gefragt, was wir damit machen könnten, und sind auf ein Auto gekommen, in dem man wohnen kann“, so Lowe Blom vom Aerodynamik-Ingenieur Solar Team.

Auch Renault blicke auf eine lange Geschichte von „Autos zum Leben“ zurück: Stella Vita füge sich perfekt in diese Vision ein und gehe als Haus auf Rädern sogar noch weiter, zeigt sich der Autokonzern begeistert. Den Machern zufolge verkörpert dieser Prototyp die Zukunft der nachhaltigen Fortbewegung – ein mobiles Zuhause, in dem die Nutzer leben und arbeiten können, während sie unterwegs sind, angetrieben von der Energie der Sonne.

Um mehr Platz im Inneren zu schaffen, lässt sich das mobile Dach von Stella Vita hochfahren. An den Seiten fahren dann Flügel aus, wodurch sich die Fläche der Solarzellen verdoppelt. Der Innenraum ist vergleichbar mit einem kompakten Wohnmobil und verfügt über eine Küche, ein Bett, ein Sofa sowie eine Dusche und eine Toilette – alles mit Solarenergie betrieben. Ein Infotainmentsystem ermöglicht es den Nutzern, den Energieverbrauch stets im Blick zu behalten.

Manchmal dauert es nur einige Jahre bis zum Serienmodell

Der interdisziplinäre Ansatz des Projekts habe Laurens Van Den Acker, Designchef der Renault Group, sehr beeindruckt. Auch er hat an der Technischen Universität Eindhoven studiert und war  interessiert, die jungen Designer kennenzulernen. Beim Besuch im Technocentre diskutierten sie gemeinsam über die Zukunft des Projekts und die Hürden, die noch zu überwinden sind, bevor aus dem Prototyp ein Serienmodell wird.

So erfuhren die Gründer von Stella Vita, dass einer der Schlüssel zum Erfolg darin besteht, die Unterschiede zwischen Konzept und realem Fahrzeug, so gering wie möglich zu halten. So entspricht der Renault 5 Prototype bereits sehr dem künftigen Serienmodell, das 2024 verkauft werden soll.

Auch anhand des Renault MORPHOZ-Konzeptfahrzeugs und des Megane eVision-Showcars lasse sich der Übergang zum Serienprodukt verdeutlichen. Konzeptfahrzeuge stellen „einen Traum für die Zukunft dar, aber sie sind auch eine Möglichkeit, neue Lösungen zu erforschen. Wir lernen sehr viel aus diesen Erfahrungen“, so Laurens Van Den Acker.

 

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