Klagenfurt. Die Anadi Bank holt den ehemaligen Deutsche Bank-Retailvorstand Alp Dalkilic in den Vorstand: Er leitet die hausinterne FinTech-Sparte.
Dalkilic, bisher Head of FinTech der Anadi Bank, werde die nächsten Expansionsschritte für den bankinternen FinTech (FinTech = Unternehmen für digitale Finanzinnovationen, Anm.d.Red.) nun auf Vorstandsebene maßgeblich mitgestalten, heißt es. Man habe bereits erfolgreich den Turnaround und den Launch innovativer digitaler Produkte vollzogen.
Die Aufgaben
Alp Dalkilic (49) wird – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsicht – mit 1. November in den Vorstand der Anadi Bank einziehen. Dalkilic, der seit Mai den „bankinternen FinTech“ der Anadi Bank leite, wird nun auf Vorstandsebene von Klagenfurt aus für die gesamte FinTech-Strategie der Bank verantwortlich sein.
Im bankinternen FinTech arbeiten (exklusive Filialnetz) mittlerweile bereits rund 40 Prozent der Beschäftigten, heißt es. Im Gegensatz zu den meisten reinen FinTechs sei man bereits profitabel. Der gebürtige Bayer Dalkilic bringe als langjähriges Vorstandsmitglied der Deutsche Bank internationale Top-Level Erfahrung in seine neue Position ein.
Im April hat die Anadi Bank ihren „digitalen SME-Kredit“ in Deutschland gestartet. Hierzulande wachse das digitale Konsumentenkreditbuch ebenfalls weiter. Zuletzt implementierte die Bank ein Tablet-basiertes, hybrides Vertriebsmodell mit den österreichischen Trafikanten: Unter der Marke Marie bringt man damit Bankdienstleistungen in die Trafik als Point-of-Sale.
„Wir setzen mit Marie ein hochinnovatives Geschäftsmodell in einer Zeit um, in der immer mehr Bankfilialen in Österreich und Europa abgebaut werden. Die Frage der Nahversorgung mit Bankdienstleistungen über fixkostengünstige Ansätze wird laufend wichtiger werden“, so Kubitschek. Im Juli starteten 15 Pilottrafiken in ganz Österreich, seit Anfang September laufe der landesweite Rollout.
„Wir haben noch viel vor“
Markus Gerstberger, bisher Vorstand für Retail, Digital Banking & IT bei der Anadi Bank, lege per Ende Oktober sein Vorstandsmandat aus persönlichen Gründen nieder und wird dem Institut noch bis Jahresende zur Verfügung stehen. „Markus Gerstberger hat während der intensiven Restrukturierungs- und Wachstumsphase einen tollen Job gemacht. Während der Pandemie legte er mit seiner hohen Expertise und Führungsstärke den Grundstock für unsere digitale Strategie“, so CEO Kubitschek.
Das Mandat des CEO selbst wird laut Aussendung vorzeitig bis 2025 verlängert. „Wir haben einen der besten und schnellsten Turnarounds der vergangenen Jahre im Dach-Raum hingelegt. Mittlerweile sind wir voll auf Wachstumskurs. Unser hybrides und digitales Geschäftsmodell ist in viele Richtungen skalierbar und eröffnet höchst attraktive Wachstumschancen für die Zukunft“, so Kubitschek.
Die Austrian Anadi Bank war ursprünglich u.a. aus Teilen der Hypo Alpe Adria/Kärntner Landesbank hervorgegangen, die nach der Krise und dem Zusammenbruch der Hypo privatisiert worden waren: Sie wurden 2013 von der Anadi Financial Holdings mit britisch-indischen Wurzeln übernommen.