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Business, Recht, Tools

Gewinner und Verlierer bei Social Media 2021

©ejn

Österreich. Eine Handelsverband-Umfrage zeigt das Auf und Ab der Social Media-Anbieter: Facebook punktet bei älteren, TikTok, Instagram & Co bei jüngeren Menschen. Influencer zeigen Wirkung, Live Shopping kommt. Und Clubhouse… wer war das gleich?

Die Einkaufsgewohnheiten der Generationen X (41- bis 60-Jährige), Generation Y (21- bis 40-Jährige) und Generation Z (nach 2001 Geborene) zeigen deutliche Unterschiede. Um das sich ändernde Kaufverhalten der jungen Österreicher*innen besser nachvollziehen zu können, hat der Handelsverband gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut MindTake Research die Social Media- sowie Einkaufs-Vorlieben der verschiedenen Generationen untersucht.

Das Bild auf den vorderen Plätzen

Bei den Sozialen Medien und Messenger Diensten hat der heimische Nachwuchs mittlerweile die Qual der Wahl: Neben etablierten Plattformen wie Facebook, Twitter, Pinterest oder LinkedIn erfreuen sich auch neuere Player wie das Instant Messaging Programm Telegram oder die Video Community TikTok steigender Beliebtheit, heißt es.

Die Top 5 der beliebtesten Social Media Plattformen sind laut der Umfrage:

  • WhatsApp (91%)
  • Facebook (66%)
  • YouTube (56%)
  • Instagram (52%)
  • Facebook Messenger (35%)

Während sowohl Generation X, Y und Z den Messenger-Dienst WhatsApp gleichermaßen stark nutzen (88%, 94%, 91%), gestalte sich die Nutzungsintensität anderer Social Media-Dienste, insbesondere von Facebook und YouTube, im Generationenvergleich sehr unterschiedlich. Das zeige sich u.a. am Beispiel der App Instagram: 91 Prozent aus der Generation Z sind auf der Plattform aktiv, aus der Generation X sind es hingegen nur 36 Prozent.

Auch Snapchat und Twitter werden von der Generation Z eindeutig am stärksten genutzt (74% bzw. 29%), genauso wie die Trend-Plattform TikTok (69%), die wiederrum nur von 24 Prozent der Generation Y und nur von 10 Prozent der Generation X verwendet wird.

Wie schnelllebig das Social Media Zeitalter ist, zeigt der Fall Clubhouse, so der Handelsverband: Die Social Audio App war bekanntlich einer der großen Gewinner der Coronavirus-Pandemie. Sie startete hierzulande im Jänner 2021 furios durch und profitierte auch vom Lockdown, heißt es weiter. Doch mittlerweile wird die Live-Talk-App nur noch von 2 Prozent der jungen Österreicher genutzt.

„Wer das Herz der jungen Generation Z mit Social Media Marketing erobern möchte, ist gut beraten, auf Trend-Plattformen wie Instagram, YouTube und TikTok aktiv zu werden. Bereits 74 Prozent der Generation Z kaufen Produkte, die von Influencern beworben werden. Die Generation X wiederum erreicht man online nach wie vor am besten mit Facebook, wo rund zwei Drittel der Ü40-jährigen aktiv sind“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will zusammen.

Persönliche Beratung im Geschäft weiter erwünscht

  • Als Informationsquelle für den Kauf von Produkten ziehen alle drei Generationen primär Internet-Suchmaschinen heran, wobei die Generationen Y und X Google und Co. mit jeweils 77 Prozent deutlich stärker nutzen als die Generation Z mit 66 Prozent.
  • Knappe 60 Prozent der Gen X lassen sich gerne von Händlern persönlich im Geschäft beraten, immerhin 43 Prozent sind es bei der Generation Z.
  • Rund die Hälfte der Befragten nutzen außerdem Familie, Freunde und Bekannte als Anlaufstelle für Produktinformationen.

Die Generation Y schaut sich im Vergleich am häufigsten direkt auf der Website oder im Onlineshop des jeweiligen Unternehmens um (54%), 37% der Generationen X und Y greifen auch gerne auf Vergleichsportale wie idealo.at zurück. Social Media ist vor allem für die junge Generation Z nützlich, um Produktinformationen zu sammeln (54%), bei der Gen X und Y sind es 18 bzw. 36 Prozent.

Die Top 5 der beliebtesten Produktinformationsquellen:

  • Suchmaschinen wie Google (76%)
  • Familie, Freunde, Bekannte (56%)
  • Infos im Geschäft/beim Händler (53%)
  • Websites von Unternehmen (49%)
  • Vergleichsportale wie idealo (35%)

Influencer lösen bei 74 Prozent Kaufentscheidungen aus

16 Prozent der Befragten haben schon zumindest einmal von Influencern präsentierte Produkte gekauft, jede(r) Zehnte sogar mehrmals. Bei zwei Drittel der Österreicher hat Influencer Marketing bisher keinen Produktkauf ausgelöst. Allerdings gebe es auch hier deutliche Unterschiede im Generationenvergleich:

  • Während nur 16 Prozent der Gen X bereits Produkte gekauft haben, die von Influencern beworben wurden, steigt diese Zahl bei der Gen Y auf 47 Prozent und bei der jungen Gen Z sogar auf 74 Prozent.
  • Alle Generationen entscheiden sich vor allem für das vom Influencer beworbenen Produkt, um Teil einer Community zu sein, für die Generation Z stehe außerdem der damit einhergehende Discount im Fokus.

Neuer Social Commerce Trend aus China: Live Shopping

Ein ähnliches Bild zeichne sich beim Thema Live Shopping ab. China gilt als Vorreiter bei der Idee, sich auf Social Media-Kanälen nicht nur inspirieren zu lassen, sondern dort auch anderen Personen in Echtzeit via Live Streaming dabei zuzusehen, wie diese einkaufen oder Waren testen. Dieser Trend dürfte nun auch in Europa bzw. Österreich endgültig angekommen sein:

  • Ein Viertel der heimischen Befragten hat bereits Produkte gekauft, die via Live-Shopping präsentiert wurden.
  • Weitere 15 Prozent sagen, sich in Zukunft vorstellen zu können, über derartige Events das eigene Shoppingerlebnis zu erweitern.
  • Im Generationenvergleich ergeben sich hierbei nur geringe Unterschiede.

Wo am liebsten eingekauft wird

Wirft man einen näheren Blick auf das Einkaufsverhalten der Österreicher*innen, zeige sich, dass fast ein Drittel der Generation X am liebsten im Supermarkt oder beim Discounter einkauft. Die 41- bis 60-Jährigen präferieren somit das Einkaufen im stationären Handel deutlich mehr als es die Umfrageteilnehmenden der Generation Y und Z tun. Die Generation Y bestellt am liebsten online in diversen Webshops oder aber über Online-Marktplätze (24%), die Generation Z bevorzugt das Shopping-Center (23%).

Die Top 5 der beliebtesten Einkaufsmöglichkeiten:

  • Supermarkt & Discounter (24%)
  • Webshops & Marktplätze (20%)
  • Shopping Center (17%)
  • Geschäfte abseits von Einkaufsstraßen (9%)
  • M-Commerce via Smartphone (8%)

Der Blick auf die Händler

„Ein bequemes Shoppingerlebnis mit Eventcharakter ist gerade für die junge Generation besonders wichtig. Deshalb kauft diese auch vorzugsweise im Shoppingcenter ein oder bestellt die gewünschte Ware online. Immer mehr Händlerinnen und Händler setzen auch auf Live-Shopping und das Werben via TikTok, da hier die Produkte besonders gut in Szene gesetzt werden können. Dieser Trend wird sich jetzt vor dem anstehenden Black Friday noch verstärken“, so Branchensprecher Rainer Will.

 

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