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Bildung & Uni, Recht, Steuer, Tools

Uni Wien: Zertifikats-Dolmetschkurs für Gerichte & Behörden

©ejn

Postgraduate. Der Zertifikatskurs „Dolmetschen und Übersetzen für Gerichte und Behörden: Spezialisierung für Absolvent*innen translatorischer Studien“ startet neu an der Uni Wien.

Gedacht ist der neue Kurs für Menschen, die bereits ein translatorisches Studium absolviert haben und sich auf Übersetzen und Dolmetschen in öffentlichen Einrichtungen sowie Behörden und insbesondere bei Gericht spezialisieren wollen.

Die neue Postgraduate-Ausbildung an der Universität Wien startet ab Herbst 2022. In zwei Semestern werden die Teilnehmer*innen laut Uni auf den Berufseinsatz in besonders sensiblen Bereichen vorbereitet, darunter:

  • Familienrecht
  • Asylverfahren
  • Strafverfahren
  • Polizei
  • Bildungs-, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen

Die höhere Komplexität der hybriden Aufgabenbereiche bei Behörden, Gerichten, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen führe zu einer steigenden Nachfrage nach spezialisierten Arbeitskräften. Zudem werden in Zukunft auch neue Medien beim Dolmetschen eine immer größere Bedeutung erlangen. Der neue Zertifikatskurs soll auf diese Anforderungen und damit auf das gesetzlich geregelte Eintragungs- und Prüfungsverfahren als allgemein beeidete*r und gerichtlich zertifizierte*r Dolmetscher*in vorbereiten.

Die Vortragenden

Praxisbezug und wissenschaftliche Fundierung werden durch vortragende Profis aus der Dolmetsch- und Rechtswissenschaft sowie von praktizierenden Gerichtsdolmetscher*innen und praktizierenden Jurist*innen hergestellt, heißt es weiter: „Dolmetschen und Übersetzen für Gerichte und Behörden ist eine hochqualifizierte Tätigkeit. Sie erfordert höchste Fachspezialisierung und hilft Institutionen, aber auch den vielen Menschen, die mit Behörden zu tun haben“, so Mira Kadrić-Scheiber, Leiterin des Zentrums für Translationswissenschaft sowie wissenschaftliche Leiterin des Kurses. Die erworbenen Kompetenzen im fachlichen und technologischen Bereich eröffnen Absolvent*innen aber auch andere attraktive Tätigkeitsfelder im privaten und öffentlichen Sektor, heißt es.

Die Sprachen zum Start

Der Zertifikatskurs vermittle die notwendigen technischen und sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten für die Dolmetschpraxis vor Behörden und bei Gericht. Die Teilnehmer*innen erwerben spezifische digitale Kompetenzen für den professionellen Technikeinsatz in der translatorischen Tätigkeit (u.a. CAI-Tools, Führungsanlagen, CAT-Tools).

Es sollen laut Uni abwechselnd jene Bedarfssprachen angeboten werden, die derzeit dringend von Gerichten und Behörden benötigt werden: Im Wintersemester 2022/23 sind dies konkret Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Englisch und Russisch (als Linguae francae) in Kombination mit Deutsch. Ab dem Wintersemester 2024/25 sind weitere Bedarfssprachen geplant.

Die Weiterbildung dauert berufsbegleitend zwei Semester (Kosten 4.300 Euro) umfasst 25 ECTS-Punkte und schließt mit einem Zertifikat der Universität Wien ab. Eine Infoveranstaltung dazu gibt es am 19.11.2021.

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