Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business, Recht, Steuer, Tools

Klima-Leitfaden vom WWF gegen „Greenwashing“

Net Zero Leitfaden ©WWF

Wien. Begriffe wie „nachhaltig”, „klimafreundlich oder „umweltbewusst“ finden sich immer öfter in Unternehmensstrategien. Oft sind sie nur Bluff, so der WWF – der einen eigenen Leitfaden zum Check veröffentlicht hat.

Oft stecken keine wirksamen Maßnahmen hinter den Lippenbekenntnissen zu Nachhaltigkeit & Co, heißt es: Die Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) habe daher neue Leitlinien für Unternehmen erarbeitet, um Greenwashing von echtem Engagement zu unterscheiden. Statt „zweifelhafter, mehrdeutiger Labels“ müssen die Ziele und Maßnahmen transparent sein, heißt es. Der Aufholbedarf sei riesig: Bisher haben sich nur 21 heimische Unternehmen nachvollziehbar zu wissenschaftsbasierten Klimazielen (Science Based Targets, SBT) bekannt, so der WWF.

„Nicht Marketing, sondern Kerngeschäft“

Klima- und Naturschutz müsse „von der Marketingabteilung ins Kerngeschäft wandern. Kosmetische Maßnahmen wie der Kauf einiger Emissions-Zertifikate sind ohne eine wissenschaftsbasierte Emissionsreduktions-Strategie nur Greenwashing. Unsere Leitlinien zeigen, was Unternehmen wirklich tun müssen, um ihrer Verantwortung gerecht zu werden”, so Stefan Ropac vom WWF Österreich: „Unternehmen verursachen einen Großteil der Treibhausgas-Emissionen und müssen daher auch einen wesentlichen Klimaschutz-Beitrag leisten.“

Mit der Präsentation seines neuen Leitfadens „Net Zero – Wissenschaftsbasierte Klimastrategien für Unternehmen“ will der WWF Unternehmen dabei unterstützen, echten Klimaschutz umzusetzen und sich den Pariser Klimazielen zu verschreiben. Konkret sollen Unternehmen eine ganzheitliche Strategie verfolgen, die Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette reduzieren, in Klima- und Naturschutz investieren und das alles entsprechend transparent machen. Der erste Schritt jeder Strategie sei daher ein wissenschaftsbasierter 1,5-Grad-Kurs für die Unternehmensarbeit zur Senkung der Emissionen.

Noch nicht eliminierte Emissionen müssen laut WWF mit einem Preis versehen werden, der das Budget für Investitionen in Klima- und Naturschutzprojekte definiert. Langfristig müsse das Ziel jedoch die gänzliche Eliminierung klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen sein.

„Kein Ablasshandel“

Unternehmen müssen laut WWF ihre Verantwortung für eine Transformation klar anerkennen. Sie müssen engagiert kommunizieren und offen darlegen, warum und auf welche Art und Weise sie ihren Fußabdruck reduzieren werden. Der reine „Ablasshandel“ durch den Einkauf, teils qualitativ mangelhafter, Treibhausgaszertifikate führe zu keinen realen Emissionsreduktionen und sei im besten Fall ein Nullsummenspiel.

Der Leitfaden selbst fasst die empfohlenen Maßnahmen auf knapp 30 Seiten zusammen und fußt auf dem Pariser Klimaschutz-Abkommen. Kernstück sind vier „Bausteine“. Konkret listet der WWF auf:

  • Transparente Bilanzierung aller Treibhausgase (THG)-Emissionen (Scope 1-3)
  • Reduktion aller THG-Emissionen im Einklang mit „SBT Net Zero“
  • Verpflichtende und freiwillige Investitionen mittels Bepreisung der THG-Emissionen
  • Engagiertes öffentliches Eintreten & Advocacy für Klimaschutz

 

Weitere Meldungen:

  1. Kanzlei Schiefer holt Kohlmann, Dinkic für ESG und Digitalisierung
  2. Fachverlage: Portal „NIU“ für Nachhaltigkeit neu bei Manz
  3. 1.043 Reformhäuser bekommen einen neuen Vorstandsvorsitzenden
  4. ESG im Fokus der Wirtschaftsgespräche Edmundsburg