Frankfurt. Andreas Dietzel von Wirtschaftskanzlei Clifford Chance wird neuer Vorsitzender der Kulturinstitution Freies Deutsches Hochstift (Goethe-Haus). Die Kanzlei hilft dort auch rechtlich und finanziell.
Dietzel hat sein Amt zum 1.1.2022 angetreten. Dietzel ist langjähriger Partner und heutiger of Counsel der internationalen Anwaltssozietät Clifford Chance. Für die Belange des Hochstifts engagiere sich Dietzel bereits seit 2003 als Mitglied des Verwaltungsausschusses.
Den Vorsitz übernimmt er vom früheren Deutsche Bank-Vorstand Carl von Boehm-Bezing, der den Verwaltungsausschuss des Freien Deutschen Hochstifts seit 1999 geleitet hatte. Als Stellvertretender Vorsitzender wurde Prof. i.R. Gerhard Kurz bestätigt, als weitere Stellvertreterin Gabriele C. Haid neu berufen.
Die Aufgabe
Das Freie Deutsche Hochstift betreut unter anderem das Frankfurter Goethe-Haus und das im vergangenen Jahr fertiggestellte Deutsche Romantik-Museum. Clifford Chance und Andreas Dietzel unterstützen bereits seit vielen Jahren persönlich, fachlich und finanziell die Aktivitäten des Hochstifts, heißt es. Zuletzt beriet die Sozietät laut den Angaben u.a. zu rechtlichen Themen der Planung und Realisierung des Neubaus, der das neue Romantik-Museum beherbergt.
Der Verwaltungsausschuss des Hochstifts umfasst derzeit 20 von der Mitgliederversammlung gewählte Personen, außerdem je eine Vertreterin der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main sowie zwei Delegierte der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Frankfurt.
Die Institution
Das Freie Deutsche Hochstift wurde 1859 vom liberalen Frankfurter Bürgertum gegründet. Direktorin ist seit 2003 die Goethe-Forscherin Prof. Anne Bohnenkamp-Renken. In den verschiedenen Aufgabenbereichen des Hochstifts arbeiten aktuell 40 zum Teil aus Drittmitteln bezahlte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 26 Hilfskräfte. Das Frankfurter Goethe-Haus und das Angebot an Ausstellungen und Veranstaltungen des Freien Deutschen Hochstifts besuchen jährlich rund 100.000 Menschen.
Als Forschungseinrichtung erarbeitete das Hochstift u.a. in Kooperation mit dem Goethe- und Schiller-Archiv (Klassik Stiftung Weimar) und dem Lehrstuhl für Computerphilologie und Neuere deutsche Literaturgeschichte der Universität Würzburg eine historisch-kritische Edition des klassischen Dramas ‚Faust‘ von Johann Wolfgang Goethe.