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Was die neue EU-Strategie für Normung bringen soll

Valerie Höllinger ©feelimage - Matern

Eine Antwort auf China. Große Themen wie Klimaschutz, KI, Wettbewerb und das Reich der Mitte sollen im Rahmen der neuen EU-Strategie für Normung abgedeckt werden. Normen sind ein „strategisches Instrument für wichtige Zukunftsthemen“, so die neue Austrian Standards-Chefin Valerie Höllinger.

Am 2. Februar 2022 hat die EU-Kommission ihre neue Normungsstrategie vorgestellt. Ab sofort setze die Kommission auf intensivere Zusammenarbeit, mehr Tempo und einen klaren Fokus bei der Entwicklung von Standards. „Die Strategie unterstreicht nicht nur die Wichtigkeit von Standardisierung für die Zukunft des europäischen Binnenmarkts, sondern auch für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie die Klimakrise oder die Digitalisierung“, so Valerie Höllinger, CEO von Austrian Standards.

Ein neues globales Szenario

Ein wichtiger Hintergrund für die Strategie ist das verstärkte Engagement Chinas. Seit einigen Jahren verfolge die Volksrepublik eine sehr klare Vorgehensweise, die auch Resultate bringt: In wenigen Jahren hat sich China bei der internationalen Standardisierungsorganisation ISO von 6 auf 71 Sekretariate hinaufgearbeitet. Und wer sich in der Normung durchsetzt, biete seinen Exportbranchen auch deutliche Vorteile. Gerade bei Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, neuen Mobilfunknetzen oder Rohstoffen für Elektromobilität werden hier die Claims für die Zukunft abgesteckt, heißt es.

„Mehr Vernetzung in Europa“

Deshalb seien Normen auch hart umkämpft: Sie entscheiden, welche Produkte sich durchsetzen. Jeder Standard schafft Wettbewerbsvorteile und -nachteile. Die Strategie der EU ziele darauf ab, die Abstimmung der unterschiedlichen Stakeholder zu verstärken, etwa durch einen Koordinator in der EU-Kommission (Chief Standardization Officer), der strategisch wichtige Normungspolitiken im Blick hat.

Außerdem wurde ein gemeinsames Forum zwischen EU-Kommission, Forschung, Zivilgesellschaft, Industrie, Mitgliedstaaten und Standardisierungsorganisationen eingerichtet. Die Task Force soll wichtige Themen für die Normung frühzeitiger identifizieren. Die EU erhofft sich davon positive Auswirkungen auf die Umsetzbarkeit von Normungsvorhaben und gezielteres Vorgehen bei wichtigen Themenbereichen.

Die Statements

Valerie Höllinger, Managing Director von Austrian Standards: „Wir begrüßen die Strategie der EU-Kommission. Sie unterstreicht nicht nur die Wichtigkeit von Standardisierung als strategisches Instrument für die Zukunft des europäischen Binnenmarkts, sondern auch für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wie die Klimakrise oder die Digitalisierung. Wir bei Austrian Standards stehen für den gelebten Geist der Zusammenarbeit – den wir zukünftig auch noch intensivieren wollen.“

Im Frühsommer werde es bei Austrian Standards dazu einen breiten Austausch geben, bei dem wichtige Stakeholder zusammenkommen sollen, um den Beitrag Österreichs zur Standardisierungsstrategie zu besprechen und die Leistung Österreichs in der internationalen Standardisierung zu beleuchten.

Austrian-Standards-Präsident Anton Ofner: „Wir sind davon überzeugt, dass das europäische Standardisierungssystem dazu geeignet ist, die europäischen strategischen Interessen zu unterstützen. Das Beispiel China zeigt – wer die Standards hat, hat den Markt. Österreich ist hervorragend vernetzt und gut in der internationalen Standardisierung vertreten. Wir sollten uns deshalb gemeinsam mit anderen europäischen und österreichischen Partnern darum bemühen, noch mehr Unternehmen – insbesondere KMU – und die Forschung für das Thema der Standardisierung zu begeistern und es als strategisches Tool für Exporterfolge und Innovationen zu etablieren.“

 

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