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Business, Recht

Equal Pay Day: Rechnet Österreich falsch?

©ejn

Gender. Am Montag war „Equal Pay Day“: Bis dahin haben Frauen in Österreich seit Jahresbeginn insgesamt 46 Tage unbezahlt gearbeitet. Doch in Wahrheit ist der Stichtag erst im Mai, so das Momentum Institut.

Die gemeinhin verwendete Rechnung lautet so: Der Gender Pay Gap, also die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern, wird als Differenz des Verdiensts von Vollzeit-Beschäftigten errechnet. Auf dieser Basis verdienen Frauen in Österreich um rund 13 Prozent weniger als Männer, arbeiten also die ersten 13% des Jahres – rund 46 Tage – umsonst.

Die alternative Rechnung

Das u.a. durch Beiträge der AK finanzierte Momentum Institut schlägt allerdings eine alternative Berechnung vor: Bezieht man auch Beschäftigte in Teilzeit mit ein, erhalte man den tatsächlichen Pay Gap von 36 Prozent – der wahre Equal Pay Day fällt damit erst in den Mai.

Frauen verlieren aber nicht nur beim Erwerbseinkommen, sondern in allen Bereichen, heißt es darüber hinaus: acht Prozent weniger Arbeitslosengeld, 30 Prozent weniger Vermögen, 36 Prozent weniger Erbschaften und 38 Prozent weniger Pension. Ein Grund dafür sei die mangelnde Verfügbarkeit von Kinderbetreuung. Außerdem zahlen Branchen, in denen vermehrt Frauen arbeiten, niedrigere Gehälter als jene, in denen großteils Männer beschäftigt sind (über die Ursachen wird gestritten, Anm. d. Red. ).

Die Perspektiven

Der Unterschied zwischen den Geschlechtern geht zwar zurück, doch auf Basis dieser Rechnung nur langsam: Wenn Österreich im bisherigen Tempo gegen die finanzielle Ungleichheit zwischen Frauen und Männern weiterkämpfe, werden auch die Ur-Ur-Ur-Enkelinnen der heute Werktätigen im Jahre 2362 noch nicht gleichgestellt sein, so das Momentum Institut. Der Einkommensunterschied habe sich in den letzten 20 Jahren nur um zwei Prozentpunkte verringert.

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