Brüssel. Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) tritt der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) bei: Man will diese künftig im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen.
Die EFRAG – eine nicht-gewinnorientierte Organisation mit Sitz in Brüssel – erstellt im Auftrag der EU-Kommission die Standards für die Überarbeitung der CSRD (Corporate Sustainablity Reporting Directive). Die Gemeinwohl-Matrix und die darauf aufbauende Gemeinwohl-Bilanz sollen als wirksames Instrument für die Entwicklung von Berichtsstandards im Rahmen der Überarbeitung der CSRD dienen, heißt es bei der GWÖ. Dieser Schritt sei eine historische Chance für eine wirklich nachhaltige Transformation der Wirtschaft, so Gerd Hofielen, Vertreter der Gemeinwohl-Ökonomie in der EFRAG.
Die Aktivitäten
Die EFRAG berät die Europäische Kommission im Rahmen ihrer Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung mit Entwürfen, Kosten-Nutzen-Analysen und Folgenabschätzungen. Sie hole Beiträge aller Interessengruppen ein und sammele Erkenntnisse über spezifische europäische Gegebenheiten während des gesamten Normsetzungsprozesses.
Die GWÖ wiederum stelle Berichterstattungs- und Bewertungsinstrumente zur Verfügung, die werteorientierte Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützen. Ihre Gemeinwohl-Bilanz auf Basis der Gemeinwohl-Matrix und das Gemeinwohl-Produkt seien als Instrumente durch zentrale Leistungsindikatoren definiert, die sich auf Menschenwürde, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitbestimmung beziehen.
Die GWÖ selbst sieht sich als alternative zivilgesellschaftliche Organisation nach dem Konzept der „liberalen und ethischen Marktwirtschaft“. Sie wurde 2010 in Österreich nach Konzepten des Publizisten und früheren Attac-Sprechers Christian Felber gegründet und hat ihre Aktivitäten inzwischen u.a. auch nach Deutschland ausgebreitet.