Coronavirus. In einem Vortrag an der TU Wien behandelte Kinderpsychologie-Professorin Martina Zemp von der Uni Wien das Wohlbefinden von Kindern in der Pandemie.
An der TU Wien fand ein vom Netzwerk UniKid-UniCare Austria veranstalteter Vortrag statt, in dem sich Kinder- und Jugendpsychologie-Professorin Martina Zemp von der Uni Wien mit dem Wohlbefinden von Kindern in Zeiten der Pandemie beschäftigte.
In ihrem Vortrag stellte Psychologin Martina Zemp fest, dass mit Fortdauer der Pandemie die negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zunehmen: Verstärkt treten Angstzustände und depressive Verstimmungen bei Kindern und Jugendlichen auf, und zwar in überdurchschnittlich höherem Ausmaß als im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen. „Psychosomatische Beschwerden wie Bauchschmerzen, Niedergeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schlafprobleme und Gereiztheit haben mit jeder Welle stark zugenommen“, so die Psychologin.
Emotionale Sicherheit, Routine und Rituale
„Resilienz“ sei hier ein zentraler Begriff, so Zemp, denn eine starke „familiäre Resilienz ist das Immunsystem der Seele“. Sie führt zu psychischer Widerstandskraft und zur Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Als Bild dafür verwendete sie einen eingedellten Tischtennisball, der durch entsprechende Behandlung wieder seine ursprüngliche Form gewinnen könne.
Es brauche emotionale Sicherheit für alle Familienmitglieder, Wiederherstellen von Routinen und Ritualen. Eltern müssten auf sich selbst achten, so dass sie als Eltern „good enough“ sein könnten und „gemeinsame Zeit als Investment einer knappen Ressource miteinander verbringen“.