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Bildung & Uni, Recht, Steuer

Frauen-Karrieren: Steuerberater-Kammer KSW will ausbauen

Herbert Houf ©KSW

Zweitgrößte Kammer. Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (KSW) setzt sich in einer Aussendung für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im eigenen Haus ein. Auch konkrete Maßnahmen gibt es.

Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist nach der Ärztekammer die zweitgrößte Berufsvertretung in der Gruppe der Freien Berufe in Österreich (die insgesamt größten Kammern sind die Arbeiterkammer und die Wirtschaftskammer, Anm.). Die KSW vertritt aktuell die Interessen von rund 11.000 Mitgliedern, davon rund 8.000 natürliche Personen mit einem Frauenanteil von aktuell 44%.

Von den mehr als 4.000 Berufsanwärter*innen in der Steuerberatungsbranche sind bereits 59% Frauen, heißt es. Im Interview mit Extrajournal.Net haben führenden Branchenvertreter*innen u.a. von BDO, EY, LBG und PwC auf den wachsenden Frauenanteil bereits hingewiesen und die Chancen für Frauen in Führungspositionen kommentiert. Auch ein eigenes Mission Statement betreffend Gendergerechtigkeit und Diversität hat die KSW mittlerweile.

Was jetzt geplant ist

In Zukunft will die KSW noch mehr auf eine geschlechtergerechte, diverse und inklusive Unternehmenskultur setzen, heißt es: Der jährliche Weltfrauentag am 8. März mache einmal mehr auf geschlechterbezogene Ungerechtigkeiten im Arbeitsumfeld aufmerksam. Oft strapazierte Begriffe wie „Gender Pay Gap“, die „gläserne Decke für Frauen“ uvm. weisen darauf hin, dass Frauen in ihren beruflichen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten gegenüber männlichen Kollegen noch immer benachteiligt sind, so die KSW.

Die Leitlinien

Die Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer bekenne sich zu einer gleichberechtigten, wertschätzenden und inklusiven Gesellschaft und werde ihre diesbezüglichen Bemühungen in Zukunft weiter verstärken, so KSW-Präsident Herbert Houf: „Nicht zuletzt wegen unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung als Freie Berufe legen wir besonderen Wert auf Chancengleichheit für alle, ohne Rücksicht auf Geschlecht, Religion, Herkunft, Behinderung oder sexuelle Identität. Als Kammer wollen wir dabei nicht nur als Vorbild wirken, sondern auch zur Bewusstseinsbildung bei unseren Mitgliedern beitragen.“

  • Zur Gewährleistung der Gleichberechtigung der Geschlechter sollen künftig alle Planungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsschritte innerhalb der KSW auf ihre geschlechterneutrale Wirkung überprüft werden. Das umfasse die Gestaltung von Organisationsstrukturen und Prozessen gleichermaßen wie eine inklusive Sprache nach innen und nach außen.
  • Für die Kolleg*innen werden über die kammereigene Akademie entsprechende Aus- und Weiterbildungsprogramme angeboten, um die Etablierung einer gerechten, wertschätzenden und inklusiven Unternehmenskultur im gesamten Berufsstand zu unterstützen.

Und was ist mit einer Frauenquote?

Nicht direkt angesprochen werden kontroverse Themen wie etwa das einer Frauenquote in Führungspositionen – auch wenn diverse Mitglieder der Steuerberaterkammer das in Aussendungen häufig tun, jedenfalls was die Wirtschaft allgemein betrifft. So weist etwa EY häufig auf die Auswirkungen der gesetzlichen Frauenquote in den österreichischen Aufsichrsräten hin: Seit sie gilt, hat auch der Anteil der Frauen entsprechend zugenommen, im Gegensatz zu den Vorständen – wo es keine gesetzliche Quote gibt.

Allerdings steigt in den Steuerkanzleien auch auf Geschäftsführer- und Partnerebene ohnehin der Anteil der Frauen, sagte etwa Peter Bartos, Geschäftsführer von BDO Austria, im Interview: Bei BDO selbst werde „in absehbarer Zeit Parität herrschen“.

Die Statements

Herbert Houf: „‚Gender‘, ‚inclusion‘ und ‚diversity‘ sind gern benutzte Schlagworte, unter denen mitunter plakative Maßnahmen gefordert oder umgesetzt werden. Echte Gleichberechtigung braucht aber vor allem ein entsprechendes Werteverständnis und eine innere Haltung. Dass wir hier als Kammer und als Berufsstand noch besser vorankommen, darum wollen wir uns bemühen.“

Kristina Weis, Leiterin der Arbeitsgruppe „Gender Equality & Diversity Strategie“ in der KSW: „Unser Berufsstand ist sehr attraktiv für junge Frauen. Dafür spricht der hohe Frauenanteil bei unseren Berufsanwärter*innen. Ganz im Sinne des International Women‘s Day 2022 müssen wir nun einen Fokus auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen in unserem Berufsstand setzen, damit sie ihre Talente vorurteilsfrei und gleichberechtigt entfalten können. Insbesondere für den Weg von Frauen hinein in Führungsgremien und oberste Führungsetagen haben wir da noch ein Stück Arbeit vor uns.“

 

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