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Recht

Qualitätsmanagement: Das „Truth-Sandwich“ und mehr

Werner Paar, Ingrid Brodnig, Maike van den Boom, Christoph Mondl ©Quality Austria / Anna Rauchenberger

Event. Das qualityaustria Forum 2022 stand unter dem Motto „Digital, zirkulär, sicher“. Es referierten Buchautorin Ingrid Brodnig und Glücksforscherin Maike van den Boom.

Dieses Jahr stand das qualityaustria Forum in Salzburg unter dem Motto „Our quality, my contribution: Digital, zirkulär, sicher“. Als Vortragende waren Buchautorin Ingrid Brodnig und Glücksforscherin Maike van den Boom geladen.

„Falschmeldungen im Internet werden für immer mehr Unternehmen zum Problem“, erklärte Brodnig. „Suchen Sie Verbündete bei Organisationen mit gleichen Interessen oder bei anderen Betroffenen und informieren Sie auch die Mitarbeiter über kursierende Gerüchte, damit diese bei Kundenanfragen richtig reagieren“, lautete eine der Empfehlungen der Buchautorin.

Manche Falschmeldungen werden nämlich deshalb so oft geteilt, weil sie Wunschdenken oder bestehenden Vorurteilen entsprechen, so Brodnig: „Die Vorwürfe sollten natürlich entkräftet werden. Aber Falsches sollte man nicht überbetonen, weil man dadurch in die Defensive gerät und zu viel Aufmerksamkeit darauf lenkt.“ Viel wichtiger sei es, mit wissenschaftlich gesicherten Fakten zu argumentieren und das Richtige zu betonen.

Strategie gegen falsche Behauptungen

„Truth-Sandwich“ lautete eine der von Brodnig empfohlenen Strategien, um gegen falsche Behauptungen vorzugehen. Der Einstieg erfolgt dabei mit der Beschreibung des tatsächlichen Sachverhalts, dann wird das Unrichtige korrigiert und beim Ausstieg wird das Eingangsargument wiederholt. „Wenn Menschen eine Aussage öfter hören, ist die Chance größer, dass sie diese für wahr halten“, so Brodnig.

Falls wilde Gerüchte oder Vorwürfe auf der Facebook-Seite eines Unternehmens gepostet werden, sollte man nicht überhitzt antworten. „Wägen Sie ihre Worte gut ab, werden Sie nicht beleidigend und setzen Sie auf ein Vieraugenprinzip, indem Sie in Social Media erfahrene Personen gegenlesen lassen“, riet die Expertin. Falls man beleidigende Posts löscht, sollte man diese zuvor dokumentieren.

Entscheidungen ohne Tabus hinterfragen

Glücksforscherin Maike van den Boom hatte aus ihrer Wahlheimat Schweden mehrere Rezepte für glücklichere und produktivere Mitarbeiter mitgebracht. Statt fixer Abteilungen und klar definierter Aufgabenbereiche propagierte sie mehr Autonomie und Eigenverantwortlichkeit.

„Je mehr Freiheit und Diversität, desto eher findet man Lösungen. In Skandinavien wird alles ständig hinterfragt, inklusive der Autorität des Vorgesetzten und der Entscheidungen, die man am Vortag gemeinsam getroffen hat“, erklärte van den Boom. Der Norden lasse sich durch Unsicherheit kaum aus der Ruhe bringen. Deutsche und Österreicher versuchen hingegen oft, alles zu kontrollieren. „Wir brauchen mehr selbstbewusste, mutige Menschen, die wissen, dass ihre Meinung zählt“, so die Glücksforscherin.

Man müsse die Mitarbeiter nicht nur fragen, wie es ihnen geht, sondern sich ehrlich für sie interessieren. Dazu gehöre auch das Thema private Probleme, bei denen man sie laut der Glücksforscherin nach Möglichkeit unterstützen sollte: „Wenn die eigene Katze krank ist oder ein Mitarbeiter kurz vor der Scheidung steht, hat das natürlich Auswirkungen auf die Arbeitsleistung“, so van den Boom. Es sei ein ständiges Geben und Nehmen.

Die Aufgabe einer Führungskraft sei es nicht, Arbeiten zuzuteilen, sondern darauf zu achten, dass jeder einzelne sein Potenzial zum Wohle des Unternehmens einsetzen kann. Belohnungen für gute Leistungen solle es aber nicht nur für einzelne Personen geben, sondern für die Teams, damit diese sich gegenseitig anspornen.

Kontinuierliche Verbesserungsprozesse

Auf den Beitrag von Einzelpersonen zum Erfolg von Organisationen zielte auch die Argumentation von Christoph Mondl und Werner Paar ab, die im November 2021 gemeinsam die Geschäftsführung der Quality Austria übernommen haben.

„Managementsysteme sind wichtig für die Weiterentwicklung von Unternehmen, um das große Ganze zu reflektieren und alle Teilbereiche einzubinden. Alle Prozesse und Abläufe müssen betrachtet werden“, erklärte Mondl. „Reflect and change your running system. Kontinuierliche Verbesserungsprozesse sind heutzutage de facto ein Muss. Einmalig ein Managementsystem zu implementieren, reicht nicht mehr aus. Man muss die eigenen Handlungen vielmehr ständig hinterfragen“, plädierte Paar.

„Hier muss auch eine neue ‚Wir-Verantwortung‘ von uns allen entwickelt und getragen werden: Alle müssen dabei Verantwortung für das Gelingen des Miteinanders – im privaten, beruflichen wie auch unternehmerischen Bereich – übernehmen“, so die beiden CEOs.

Auch auf die Informationsflut nahmen Mondl und Paar Bezug: Die globale Verfügbarkeit von Information führe zu massiven Wettbewerbsveränderungen wie auch Unsicherheiten. In diesem Zusammenhang werde das Vertrauen in Marken und die Glaubwürdigkeit von Zertifikaten und Auszeichnungen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

 

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