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M&A, Recht, Steuer, Tools

Betrieb zu haben als Nachfolge-Börse für Familienbetriebe

Peter Buchegger ©Fotostudio Kaissl

Neue Portale. Die Plattform „Betrieb zu haben“ will laut ihren Gründern die diskrete Suche nach Nachfolgern für regionale Handwerksbetriebe ermöglichen.

Die Wertschätzung für lokale Produkte und Dienstleistungen ist in Pandemiezeiten wieder stark gestiegen, zeigen sich die Chefs des neuen Portals in einer Aussendung überzeugt: Allerdings könne die aktive Suche nach geeigneten Nachfolgern selbst für profitable Handwerksbetriebe schwierig werden und temporär auch die Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten verunsichern.

Abhilfe will „Betrieb zu haben“ auf privater Basis schaffen (vergleichbare Angebote gibt es u.a. auch im Rahmen der Wirtschaftskammer, Anm. d. Red.). Konkret sei die Plattform Österreichs erste unabhängige Nachfolgebörse mit digitalem Geschäftsabwicklungsprozess. Unternehmensberater, Rechtsanwälte und Steuerberater binde man dabei beratend für die Portal-User*innen ein. Ein einfaches Online-Tool biete außerdem die Möglichkeit, als ersten Anhaltspunkt überschlagsmäßig den Wert eines Betriebs zu errechnen.

Das Geschäftsmodell

Für das Einstellen eines Unternehmens wollen die Betreiber per se kein Geld, allerdings gibt es Zuschläge für (höherwertige) Präsentation, z.B. laut Website 90 Euro für ein „Detail-Exposé“. Ähnlich ist das Kostenmodell für die Berater strukturiert.  Zum Start findet sich beispielsweise Alexander Hasch, Gründer der Linzer Wirtschaftskanzlei Hasch & Partner, unter den auf dem Portal eingetragenen Beratern.

Die Aufgabe

Rund 80 Prozent der heimischen Betriebe sind bekanntlich laut Statistik Familienunternehmen – doch immer weniger werden innerhalb der Familie weitergegeben. „Externen Übernahme-Interessenten fällt eine faire Bewertung der Geschäftszahlen und Businessmodelle oft schwer. Auch die bisherigen Betreiber können nicht immer angemessene Kaufpreise erzielen, wenn sie zum Beispiel die Gewinne durch steuerliche Optimierungsmaßnahmen jahrelang möglichst kleingerechnet haben“, so Peter Buchegger, Mitgründer und Sprecher der Plattform.

Primäre Zielgruppe seien nicht nur Produktionsbetriebe, sondern auch Dienstleistungsunternehmen. „Weniger gut geeignet sind allerdings körpernahe Dienstleister wie zum Beispiel Frisöre und Nagelstudios oder auch kleine Einzelhandelsbetriebe, weil dort die Geschäftsmodelle sehr stark von den Persönlichkeiten der bisherigen Betreiber abhängig sind“, so Buchegger. Er hat „Betrieb zu haben“ laut den Angaben gemeinsam mit den ebenfalls aus Oberösterreich stammenden Unternehmensberatern Thomas Reischauer und Harald Schützinger gegründet.

Die Ausschreibung der Betriebe erfolge in der Regel anonymisiert, um Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten nicht unnötig zu verunsichern, wie es heißt. Zudem werde dadurch vermieden, dass der Ruf von Traditionsbetrieben in ihrem Marktumfeld leidet, wenn die Suche nach Interessenten trotz realistischer Kalkulation der Verkaufspreise länger dauern sollte.

Was zum Start geboten wird

Zum Start sind die meisten Unternehmen auf der Plattform im Raum Oberösterreich angesiedelt, es gibt aber u.a. auch Kauf-Kandidaten aus Tirol. Beispielsweise bietet man etwa eine Bio-Bäckerei aus dem Linzer Umland mit 21 Vollzeitmitarbeitern. Der Verkäufer wünscht sich 780.000 Euro und peilt als Übergabetermin Juli 2024 an. Ein Spontankauf ist der Bäckereibetrieb also nicht. „Jede Transaktion muss sorgfältig geplant und vorbereitet werden“, so Buchegger.

 

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