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Pasterze mit Kunstschnee retten kostet 106 Mio. Euro pro Jahr

Gletschervergleich: Die Pasterze ca. 1920 und 2020 ©Uni Graz / Lieb

Klimawandel & Tourismus. Wäre Gletscher-Erhaltung per Kunstschnee denkbar? Die Erhaltung der Pasterze wäre zwar machbar, aber angesichts der erzielbaren Tourismus-Einnahmen kaum rentabel, rechnet die Uni Graz vor.

An Österreichs größtem und bekanntestem Gletscher lässt sich der Klimawandel begreifen wie kaum an einem anderen Ort, heißt es in einer Aussendung der Uni Graz: Die Pasterze hat in den letzten Jahrzehnten deutlich an Masse verloren, und mit dem Eis schwindet auch die touristische Attraktivität.

Könnte man mit einer Schicht aus Kunstschnee den Gletscher retten? Dieses hypothetische Experiment haben Forscher*innen der Universität Graz durchgeführt. In die Rechnung flossen einerseits die Erhaltungskosten ein – und andererseits die Tourismuseinnahmen.

Die Berechnung

„Anhand von Modellierungen haben wir festgestellt, dass genügend Wasser vorhanden wäre, um der Pasterze mit Kunstschnee eine Schutzschicht gegen das Abschmelzen zu verpassen“, berichtet Jakob Abermann vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, Hauptautor der Studie.

Abgesehen von den ökologischen Konsequenzen wäre das Projekt aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten allerdings nicht tragfähig. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kosten für die Erhaltung schon jetzt um ein Vielfaches höher wären als alle bestehenden Tourismuseinnahmen zusammen. Konkret kommt die Studie auf durchschnittlich 106 Millionen Euro pro Jahr an Erhaltungsaufwand, dem bloß ein Viertel an geretteten Tourismuseinnahmen unmittelbar durch die Erhaltung gegenüberstünden (Die Studie: „Too expensive to keep – bidding farewell to an iconic mountain glacier? Regional Environmental Change“).

Interessant ist auch eine Gegenüberstellung der Kosten pro Skifahrer: „If we relate this cost to the 20% of current annual tourist arrivals that were identified as rather the upper bound of being primarily attracted by (Pasterze glacier), the preventive costs amount to approximately €656 per tourist arrival“, heißt es.

Die Kosten steigen weiter

Mit den steigenden Temperaturen würde der Aufwand in naher Zukunft noch größer werden, da man erheblich mehr Schmelze kompensieren müsste. „Wir möchten darauf hinweisen, dass wir hier nicht eine konkrete, umsetzbare Idee oder einen Auftrag verfolgen, sondern eine hervorragende Datengrundlage genützt haben, um prinzipiell die klimatologischen und ökonomischen Randbedingungen eingrenzen zu können“, so Abermann zur Motivation der Studie.

An dem Beispiel zeige sich jedenfalls deutlich, wie schwer es wäre, die Folgen des Klimawandels auszugleichen. Studien des Wegener Centers für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz zeigen, dass für eine Erhaltung unseres Lebensumfeldes eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 90 Prozent notwendig wäre, so die Uni Graz.

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