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Business

Krisen-Folgen: Doppelt so viele Verlierer wie Gewinner

©ejn

Soziale Lage. Die Corona-Krise hat trotz der Hilfspakete hohe finanzielle Belastungen für einen großen Teil der Österreicher gebracht, so Statistik Austria. Mehr verdienten am ehesten noch Techniker und Manager.

Vierteljährlich erhebt Statistik Austria im Auftrag von Eurostat und dem Sozialministerium ein umfassendes Bild der sozialen Lage in Österreich, heißt es dazu einleitend: Ende 2021 hatte demnach jede dritte 16- bis 69-Jährige Person laut eigener Angabe ein geringeres Haushaltseinkommen als zwölf Monate zuvor. Reduzierte Arbeitszeit, gesunkenes Erwerbseinkommen und Arbeitsplatzverlust waren die häufigsten Gründe.

Auch die hohe Inflation wurde oft als Grund für subjektiv wahrgenommene Realeinkommensverluste angeführt. Andererseits berichtete jede sechste Person von einem Anstieg des Haushaltseinkommens in diesem Zeitraum. Die wichtigsten Gründe dafür waren Erhöhung der Arbeitszeit, Steigerungen des Erwerbseinkommens oder ein neuer Job bzw. Arbeitsplatzwechsel.

„Deutliche soziale Folgen trotz Hilfspaketen“

„Trotz einer massiven Ausweitung der Sozialleistungen und Subventionen hat die Corona-Krise deutliche soziale Folgen mit sich gebracht. Jede dritte Person im erwerbsfähigen Alter hatte im Jahr 2021 Einkommensverluste zu verdauen – mit teils spürbaren Auswirkungen auf Konsummöglichkeiten und Lebenszufriedenheit. Bei jeder sechsten Person hat sich die Einkommenssituation im selben Zeitraum hingegen verbessert“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Einkommensverluste deutlich häufiger

Insgesamt 33% der 16- bis 69-Jährigen verzeichneten laut den Angaben einen Rückgang des Haushaltseinkommens in den letzten zwölf Monaten. Überdurchschnittlich häufig waren Einkommensverluste bei Arbeitslosen (53%) sowie Erwerbstätigen in bestimmten Berufsgruppen. Diese sind konkret:

  • Dienstleistungen und Verkauf (37%)
  • Landwirtschaftsberufe (41%)
  • Handwerksberufe (36%)
  • Bedienung oder Montage von Anlagen und Maschinen (45%)
  • Hilfsarbeitskräften (40%).

Wer die Gewinner sind

Rund 16% der Befragten berichteten in der Studie von einem Anstieg des Haushaltseinkommens. Über dem Gesamtdurchschnitt lag der Anteil der Einkommensgewinner dabei unter Personen in

  • akademischen Berufen (28%),
  • technischen oder gleichrangigen Berufen (19%),
  • und bei Führungskräften (25%).

Auf Ersparnisse zurückgegriffen

Mehr als 46% der Personen mit Einkommensverlusten konnten auf Ersparnisse zurückgreifen, Geld leihen oder ein gesunkenes Einkommen auf andere Weise kompensieren. Hingegen mussten mehr als 39% ihren Konsum einschränken, indem sie Ausgaben für Essen, Kleidung und andere Waren und Dienstleistungen reduzierten. Etwa 14% haben keine besonderen Maßnahmen ergriffen.

Schlechte Stimmung als Folge

Der Anteil der Menschen, die sich in den vier Wochen vor der Befragung nie oder selten glücklich gefühlt hatten, war bei jenen mit Einkommensverlusten (17%) mehr als doppelt so hoch wie bei jenen mit Einkommensgewinnen (8%). Der Anteil der Menschen, die sich immer oder meistens einsam gefühlt hatten, war bei einem Einkommensverlust (15%) sogar dreimal so hoch wie bei einem Anstieg des Haushaltseinkommens (5%).

Der Anteil der Menschen mit sehr hoher Lebenszufriedenheit (Werte über 7 auf einer Skala von 0 bis 10) war bei Einkommensgewinnern wesentlich höher (67%) als bei Einkommensverlierern (44%).

Wohnkosten als schwere Belastung

Unabhängig von der Einkommensentwicklung der letzten zwölf Monate hatten hochgerechnet rund 14% der Befragten zum Zeitpunkt der Befragung (große) Schwierigkeiten ihre Lebenskosten zu bewältigen, so Statistik Austria: Insbesondere stellten für rund 13% oder 825.000 Menschen die Wohnkosten Ende 2021 eine schwere finanzielle Belastung dar. Insgesamt etwa 12% rechneten sogar damit, in den folgenden drei Monaten ihre Wohnkosten nicht mehr bezahlen zu können. Bei 7% kam es bereits im 3. Quartal 2021 zu Zahlungsrückständen.

 

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