Anwälte in Zentraleuropa. Wirtschaftskanzlei Wolf Theiss hat sich einem Rebranding unterzogen, der Außenauftritt der Kanzlei folgt nun einem neuen Stil, der vor allem Internationalität verkörpern soll. Managing Partnerin Andrea Gritsch spricht im Interview über die neue Identität in Zeiten des Ukraine-Krieges.
Extrajournal.Net: Was waren die Gründe für das Rebranding? Grundsätzlich hat Wolf Theiss ja bereits auf ein vergleichsweise modern wirkendes Corporate Design gesetzt.
Andrea Gritsch: Wir sind tatsächlich mit unserem Brand sehr zufrieden und haben es daher auch nicht als Rebranding betrachtet, sondern eher als eine Auffrischung. Wir wollten allerdings weitere Schritte setzen, insbesondere für die modernen Kommunikationskanäle. Das betrifft die Bildsprache, Schriftarten, die Technik im Hintergrund, die Gestaltung des Online-Auftritts mit der notwendigen Funktionalität, jeweils um Inhalte durch Suchmaschinen wie Google leichter auffindbar und für den Leser leichter konsumierbar zu machen, usw.
All das soll uns helfen unseren Content besser online zu transportieren. Wir wollen uns also weiterentwickeln und haben damit die norwegische Agentur Bleed.Studio beauftragt. Der Prozess hat mit dem Go-Live nun gerade erst begonnen, es gibt noch viel Potential und weitere Schritte werden folgen.
Gemeinsamer Auftritt über Ländergrenzen hinweg
Was kommt als nächstes?
Andrea Gritsch: Wir haben für das Branding-Projekt den Slogan „The Human Network“ geprägt. Wolf Theiss ist in 13 Ländern tätig, es sind viele Sprachen, Nationalitäten, Religionen, soziale und ethnische Hintergründe unter unseren rund 700 Mitarbeitenden vertreten, davon mehr als 360 Jurist*innen; ca. zwei Drittel außerhalb Österreichs. Mit unserem Büronetzwerk und unseren Mitarbeitern in der Region verkörpern wir „one region, one firm“.
Wir sind die größte Kanzlei in unserem Tätigkeitsgebiet in Zentral- und Osteuropa und das wollen wir nicht nur bleiben, sondern uns auch entsprechend weiterentwickeln. Wir sehen uns als regionalen Player ohne nationale Grenzen und stellen das auch so dar. Das sieht man schon an unserer Karte auf der Website: Sie hat keine Ländergrenzen mehr.
Das bringt uns zu einem aktuellen und unerfreulichen Thema. Wie wird der Krieg in der Ukraine die Entwicklung in Zentral- und Osteuropa beeinflussen?
Andrea Gritsch: Das ist derzeit natürlich eine schwierige Frage. Wir haben ein Büro in der Ukraine und wissen zum Glück, dass unser Team vor Ort wohlauf ist. Der Krieg ist sicherlich ein Rückschlag, aber wohl weniger für Zentral- und Osteuropa insgesamt als für die direkt betroffenen Staaten, das zeichnet sich immer mehr ab. Unsicherheit ist nie gut, aber soweit wir sehen ist das Interesse der internationalen Investoren und das Vertrauen der Unternehmen in die CEE-Region weitgehend ungebrochen.