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Was die großen Handelsketten heuer planen

Walter Wölfler ©CBRE

Mehr Shops statt Rückzug. Nach zwei schwierigen Jahren für den Retail Sektor kehrt die Zuversicht zurück, so Immobilien-Dienstleister CBRE: Bei Einzelhändlern in Europa habe jetzt Expansion Priorität. Lieferketten und Mietverträge werden etwas grüner.

Im Rahmen des aktuellen „EMEA Retail Occupier Survey“ befragte CBRE laut den Angaben Anfang des Jahres 2022 rund 50 Einzelhändler aus einem breiten Spektrum von Branchen, die zusammen über 70.000 Geschäfte weltweit betreiben, um Einblicke in ihre Immobilienpläne, die Rolle des Online-Handels und die Berücksichtigung von Faktoren wie Lieferkette und ESG zu erhalten.

Bessere Aussichten für den stationären Handel

Die Ergebnisse sehen laut CBRE so aus:

  • Der Umfrage zufolge planen 57% der Befragten, ihr Portfolio von Stores bis 2022 zu vergrößern, was die Bedeutung des stationären Handels für das gesamte Retailangebot unterstreiche.
  • Darüber hinaus wollen 37% der befragten Unternehmen neue Märkte erschließen, wobei Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich als die drei wichtigsten Standorte genannt werden.
  • Auf die Frage nach dem bevorzugten Standort für eine Expansion nannten die Befragten regionale Einkaufszentren und innerstädtische Einkaufsstraßen als ihre erste Wahl.
  • Speziell für Bekleidungs- und Schuhhändler haben Fachmarktzentren oberste Priorität, was mit dem Erfolg von Fachmarktzentren während der gesamten Pandemie übereinstimme.

Die Auswirkungen der Online-Präsenz

Die Umfrage wirft auch ein Licht auf die Wechselwirkung von Online-Präsenz und Filialen von Einzelhändlern:

  • 64% der Unternehmen gaben an, dass stationäre Geschäfte ihre Online-Verkäufe im lokalen Einzugsgebiet positiv beeinflussen würden.
  • Bei den abgefragten Kriterien Rentabilität, Cross-Selling von Produkten, Gewinnung neuer Kunden, Kundenbindung und die Einführung neuer Produktlinien schnitt der stationäre Handel besser ab als der Online-Handel. Damit werde der Wert des stationären Einzelhandels für die Präsenz und Wahrnehmung von Marken unterstrichen.

Lieferketten und Nachhaltigkeit

Die Entwicklung der Lieferketten ist bei unternehmerischen Entscheidungen ein wichtiger Faktor, weiters nannten die Befragten Investitionen in Softwarelösungen als unternehmerische Priorität, außerdem den Ausbau der Kapazitäten für größere Lagerbestände und das Nearshoring der Produktion nach Europa. Dies ist laut CBRE als Ergebnis der anhaltenden Unterbrechung des globalen Lieferkettennetzes zu sehen.

Neben den Lösungen für die Lieferkette gaben die befragten Unternehmen auch an, dass ESG (Nachhaltigkeit) ein wichtiger Schwerpunkt ist. 38% der Einzelhändler stimmten zu (oder stimmten stark zu), dass Marken in Zukunft bei Expansionsüberlegungen mehr Wert auf die ESG-Belange einer Immobilie legen werden. Darüber hinaus gaben die Einzelhändler dem stationären Einzelhandel gegenüber dem Online-Handel den Vorzug, wenn es darum geht, ESG-Ziele zu erreichen, und stimmten zu, dass grüne Mietverträge in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich in die Mietvertragsverhandlungen einbezogen werden.

Das Statement

„Es besteht kein Zweifel daran, dass der Online-Handel in den Pandemiejahren stark zugelegt hat, aber diese Umfrageergebnisse zeichnen ein durchaus widerstandsfähigeres Bild des stationären Einzelhandels. Die Nutzer haben Expansionspläne auf der Agenda, da sie einen echten Wert im klassischen Einzelhandel sehen, der durch reine Online-Kanäle nicht substituiert werden kann“, so Walter Wölfler, Head of Retail Austria und CEE bei CBRE. Und weiter: „Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Thema für Nutzer von Retailimmobilien geworden. Viele der größten europäischen Einzelhändler haben sich verpflichtet, bis 2040 CO2 neutral zu werden, wobei Einzelhändler im Modebereich beispielsweise zunehmend Reparaturen und Vermietungen als Teil ihres Serviceangebots anbieten. Unsere Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Streben nach Nachhaltigkeit allmählich in die Immobilienpläne der Einzelhändler einfließt.“

 

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