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Business, Recht, Steuer, Tools

China: „Rückgänge werden relativ rasch ausgeglichen“

Lothar Thoma ©Gebrüder Weiss / Gnaudschun

Interview. Der Logistik-Konzern Gebrüder Weiss will das Transportvolumen mit China auf 25 Mio. Pakete verdreifachen. Lothar Thoma, Geschäftsführer Luft- und Seefracht, spricht über Trends im Asien-Geschäft und bei den Lieferketten – und die Frage, ob die neuen EU-Steuerfreigrenzen die Lieferungen aus dem Reich der Mitte bremsen.

Extrajournal.Net: Gebrüder Weiss Express China hat angekündigt, das Paketaufkommen heuer auf bis zu 25 Millionen Pakete steigern zu wollen – laut den Angaben das Dreifache der Vorjahresmenge. Dafür wird der Zustellbereich von Zentral- und Osteuropa auf die gesamte Europäische Union sowie Großbritannien, USA, Kanada, Israel, Australien, und Neuseeland ausgeweitet. Wie hat sich das Paketaufkommen zwischen China und Europa generell in den letzten Jahren entwickelt?

Lothar Thoma: Das Paketaufkommen hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt. Viele chinesische Market Places bieten mittlerweile Direktlieferungen in viele Länder der Welt an. Internetauftritt, Zahlungs- und Retourenabwicklung haben mittlerweile einen hohen Standard erreicht. Durch die Pandemie hat sich das Volumen noch einmal sprunghaft vergrößert.

„Asien bleibt die Region der Zukunft“

Welche Bedeutung hat Asien für Gebrüder Weiss als internationaler Logistikkonzern mit HQ in Österreich?

Lothar Thoma: Asien ist die Region der Zukunft. Auch die aktuellen Überlegungen zur Re-Globalisierung aufgrund der Supply-Chain-Probleme werden dies nicht wesentlich verändern. Als Dienstleister sind wir bestrebt, unsere Services dort zu erbringen wo sie von unseren Kunden benötigt werden. Asien und auch China werden langfristig eine bedeutende Rolle spielen. Als Logistiker nutzen wir die gesamte Palette logistischer Optionen. Neben Luft- und Seefracht runden Bahn- und Paketverkehre das Leistungsspektrum für Transporte von und nach Asien – aber immer wichtiger auch innerhalb Asiens – ab.

Bis Mitte 2021 galt in Europa eine Steuerfreigrenze für Pakete mit geringem Wert, doch seither muss auch für Pakete unter einem Wert von 22 Euro Einfuhrumsatzsteuer bezahlt werden. Das hat nach einigen Berichten zu einem deutlichen Rückgang der Kleinsendungen aus China und anderen Nicht-EU-Staaten geführt, was ja auch ein Ziel dieser Änderung war. Spürt Gebrüder Weiss diesen Effekt, hängt die aktuelle Maßnahme in China damit zusammen?

Lothar Thoma: Die Expansion in andere Märkte war unabhängig davon geplant. Wir sehen einen Rückgang, die Sendungsmengen sind aber immer noch auf hohem Niveau. Der Rückgang durch die reduzierten Steuerfreigrenzen wird durch das allgemeine Wachstum dieses Marktsegments relativ schnell wieder ausgeglichen werden. Gebrüder Weiss bietet Kunden in Asien als Dienstleistung die Verzollung der Paketsendungen in Europa an und gleicht damit den Rückgang der Sendungsmengen aus.

Welchen Trend sehen Sie generell beim Paketaufkommen in den nächsten Jahren? Werden die hohen Wachstumsraten im E-Commerce, die die Corona-Krise gebracht hat, weiter anhalten?

Lothar Thoma: Wir erwarten langfristig ein moderates Wachstum mit niedrigeren Steigerungsraten.

Im Interview

Lothar Thoma ist Geschäftsführer Luft- und Seefracht bei Gebrüder Weiss.

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