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Biodiversitätsabkommen soll breiter werden

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Chemische Verschmutzung. Wissenschafter*innen der Uni Wien fordern, mehr Umweltschadstoffe im Artenschutz zu berücksichtigen. Internationale Verhandlungen zu einem neuen Biodiversitätsabkommen beginnen am 21. Juni.

Die Verschmutzung der Umwelt mit Chemikalien bedroht die Artenvielfalt. Die Komplexität dieser Verschmutzung werde von Entscheidungsträger*innen bisher aber unzureichend erfasst – das schreiben internationale Forscher*innen um Gabriel Sigmund von der Universität Wien und Ksenia Groh vom Wasserforschungsinstitut Eawag (Dübendorf, Schweiz) in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Science“. Sie appellieren an Entscheidungsträger*innen und Forschende, mehr Chemikalien als bisher vorgesehen in den Blick zu nehmen.

Neue Verhandlungen

Der Beitrag erscheint kurz vor den internationalen Verhandlungen zu einem neuen Biodiversitätsabkommen, dem „post-2020 Global Biodiversity Framework“. Diese finden ab dem 21. Juni in Nairobi (Kenia) statt. „Im Entwurf zu dem Abkommen wird chemische Verschmutzung zwar erwähnt, er berücksichtigt jedoch nur Nährstoffe, Pestizide und Plastikmüll und greift damit zu kurz“, so Umweltwissenschafter Sigmund vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien.

„Viele hochproblematische Chemikalien, welche die Umwelt verschmutzen und damit die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten bedrohen, geraten damit schlichtweg aus dem Blick“, ergänzt Ökotoxikologin Ksenia Groh. Dadurch werde das Abkommen der immensen Vielfalt menschengemachter Chemikalien nicht gerecht. Bisher im Entwurf für das Abkommen nicht berücksichtigt, aus Perspektive der Forschenden jedoch problematisch seien toxische Metalle, Industriechemikalien, Chemikalien aus Konsumgütern, Arzneimittel sowie die oft unbekannten Umwandlungsprodukte dieser Chemikalien.

 

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