Wirtschaft & Ukraine. Transportunternehmer Markus Fischer löst Günther Reder als neuer Obmann der Fachgruppe Güterbeförderung in der WKO ab. Er fordert von der Politik eine rasche Reaktion auf die aktuellen Probleme.
Der Fachverband Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hat einen neuen Obmann: Markus Fischer (38) folgt Günther Reder nach.
Die Laufbahn
Der studierte Betriebswirt Fischer ist Transportunternehmer in Niederösterreich. Er gründete im Jahr 2010 die MB Petro Logistics GmbH mit Sitz in Neunkirchen und weiteren Standorten in Oberösterreich und Tirol. Seit 2012 ist er als Funktionär in der Wirtschaftskammer Niederösterreich tätig und seit 2013 im Ausschuss des Fachverbandes Güterbeförderung. 2018 avancierte er zum Obmann der Fachgruppe Niederösterreich, 2019 zum Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes Güterbeförderung.
Nun bestätigte die Hauptwahlkommission Markus Fischer als neuen Obmann des Fachverbandes, heißt es weiter. Als seine Stellvertreter fungieren Burgenlands Fachgruppenobmann Roman Eder, der schon bisher diese Funktion innehatte und Michael Zimmermann, Fachgruppen- und Spartenobmann in Vorarlberg.
„Stehen vor enormen Herausforderungen“
„In Anbetracht der explodierenden Energiekosten und der exorbitanten Erhöhungen des Dieselpreises steht die österreichische Transportwirtschaft aktuell vor enormen Herausforderungen“, so Fischer. Bereits im ersten Energieentlastungspaket seien Betrieben mit hohem Treibstoffaufwand 120 Millionen Euro in Form von Treibstoffrückvergütungen zugesagt worden. Das aktuelle Anti-Teuerungspaket der Bundesregierung sehe vor, dass Unternehmen, die besonders unter den hohen Energiekosten leiden, mittels eines Zuschusses zu den Mehrkosten im Ausmaß von 400 bis 500 Millionen Euro entlastet werden. „Wir fordern, dass diese Zusagen rasch in konkrete und praktikable Regelungen umgesetzt werden, und hier gilt es im Besonderen österreichische Transportunternehmen zu berücksichtigen“, so Fischer.
Neuer Obmann will „Gewerbediesel“
So tritt der neue Fachverbandsobmann für die Senkung der Mineralölsteuer ein. „Transportunternehmen zählen zu den von den Teuerungen am meisten betroffenen Branchen. Die Politik ist gefordert, hier dringend für Entlastung zu sorgen und so etwas wie einen eigenen Gewerbediesel einzuführen. Sprich: für gewerblich genutzten Diesel die Mineralölsteuer auf das in der EU zulässige Mindestmaß zu senken“, so Fischer.
In puncto CO2-Bepreisung, die ab Juli 2022 Diesel erneut um 8,9 Cent pro Liter verteuert hätte, sieht Fischer in der kürzlich beschlossenen Verschiebung auf Oktober „einen ersten wichtigen Schritt“. Es gelte genau zu beobachten, ob sich der Treibstoffmarkt wieder stabilisiert hat, bevor die CO2 Bepreisung eingeführt wird.