Open menu
Business, Finanz, Recht, Tools

Umfrage: Die Stimmungslage bei den KMU

Rainer Haude ©ProSaldo / Mila Zytka

Aussichten. Eine Umfrage von ProSaldo, Erste Bank und Marketagent zeigt: Bei Klein- und Kleinstunternehmen in Österreich haben die letzten Jahre Spuren hinterlassen, doch es herrscht auch Optimismus.

98,7 Prozent der österreichischen Firmen sind Klein- und Kleinstunternehmen. Mit insgesamt rund einer Million Mitarbeitern vereinen sie 41 Prozent aller in Österreich Beschäftigten auf sich. Ihre derzeitigen Sorgen hat eine von ProSaldo und Erste Bank initiierte und vom Marktforschungsinstitut Marketagent mit 350 Befragten im Mai 2022 durchgeführte Umfrage analysiert.

Die Ergebnisse: Neben der Angst vor dem eigenen Ausfall – bei 71,4 Prozent der Befragten handelt es sich um Einpersonenunternehmen – wiegen vor allem Faktoren außerhalb des eigenen Wirkungsbereichs schwer. So sorgen die derzeitige geopolitische Lage und die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen in Österreich, hohe steuerliche Belastungen und bürokratische Hürden für die größten Sorgen bei den heimischen Kleinunternehmern.

„Es stimmt zuversichtlich, dass Kleinunternehmerinnen und -unternehmer die aktuelle Auftragslage und ihre künftige Entwicklung als vorsichtig optimistisch bewerten. Dass die größten Sorgen und Ängste in externen Faktoren zu sehen sind, ist ein Weckruf, der nicht überhört werden darf“, so Rainer Haude, Geschäftsführer von ProSaldo.net.

Die Ergebnisse im Detail

  • Rund 65 Prozent der Befragten zeigen sich eher (36,6 Prozent) bis mittelmäßig (28,3 Prozent) zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage.
  • Den Blick in die nächsten zwei Jahre bewerten 14 Prozent der Befragten als sehr positiv und weitere 37,7 Prozent als eher positiv.
  • Allerdings bereitet die gesamtwirtschaftliche Lage mit 67,7 Prozent und ihre Auswirkungen auf die finanzielle Situation des eigenen Unternehmens (64,6 Prozent) aufgrund ihrer fehlenden Einschätzbarkeit die meisten Sorgen.
  • Neben der Angst vor dem eigenen Ausfall (52,9 Prozent), Inflation und steigenden Energiekosten (jeweils 51,1 Prozent), sowie den anhaltenden negativen Auswirkungen der Pandemie (38,6 Prozent) wiegt bei den Befragten vor allem die hohe steuerliche Belastung (61,4 Prozent) schwer.
  • 49,1 Prozent wünschen sich zudem eine Reduktion des hohen bürokratischen Aufwands, der die verfügbare Zeit zur Neukundenakquise und Umsetzung von Wachstumsplänen minimiere.
  • Mehrheitlich zufrieden zeigen sich die Befragten mit Faktoren, die in den eigenen Einflussbereich fallen, wie etwa Produktqualität (79,4 Prozent), Unternehmensstrategie (68,3 Prozent) oder aber das eigene Zeitmanagement (61,7 Prozent).
  • Uneins ist man sich hinsichtlich der aktuellen Auftragslage: Jeweils knapp die Hälfte der Befragten zeigt sich mit der Anzahl bestehender Kunden (49,7 Prozent) und der Produktnachfrage (48,6 Prozent) zufrieden, die andere Hälfte nicht.
  • Einiger ist man sich, wenn es um die Unzufriedenheit mit den Umsätzen (57,7 Prozent) und der Höhe der Mitarbeitergehälter (67,1 Prozent) geht.

Weitere Meldungen:

  1. DLA Piper Global M&A Intelligence Report: Ein herausfordernder Markt
  2. BKS Bank befördert Renata Maurer Nikolic in den Vorstand
  3. Angst vor Cyberangriffen ist jetzt nur noch halb so groß, so EY
  4. Austria Wirtschaftsservice (aws): Gerfried Brunner wird Co-Geschäftsführer