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Business, Finanz, Recht

Berufsunfähigkeitspension: So hoch sind die Chancen

Sonja Ebhart-Pfeiffer ©Verband Financial Planners / Rene Hundertpfund

Vorsorge. Die Corona-Pandemie erhöht die Gefahr der Berufsunfähigkeit. Deswegen in Pension zu gehen ist schwierig: Die Ablehnungsrate liegt bei rund zwei Dritteln, so die Financial Planners. Private Versicherer seien deutlich kulanter.

Eine aktuelle Studie der Donau-Uni Krems kommt zu dem Ergebnis, dass sich die psychische Gesundheit der österreichischen Bevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie verschlechtert. Dabei war laut Daten des Sozialministeriums vor der Pandemie bereits jeder zweite Österreicher von einem Burnout gefährdet bzw. zeigte Symptome einer Depression.

„Österreich ist ein Sozialstaat, weshalb es zwar Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung gibt, aber es müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, wie etwa eine bestimmte Anzahl an zu Buche stehenden Versicherungsmonaten“, so Sonja Ebhart-Pfeiffer, Vorstandsmitglied des Österreichischen Verbandes Financial Planners und Finanzberaterin bei Finum Private Finance. Laut dem Verband ist jeder vierte berufstätige Österreicher zumindest einmal im Leben von Berufsunfähigkeit betroffen. Doch die Chancen, wegen Berufsunfähigkeit die Erwerbstätigkeit mit dem Pensionistendasein zu vertauschen, stehen nicht sehr gut.

„Tatsächlich werden knapp zwei Drittel aller Anträge auf eine Berufsunfähigkeitspension von der Pensionsversicherungsanstalt abgelehnt. Ein Grund dafür ist eine Gesetzesänderung, die 2014 verabschiedet wurde und Rehabilitation und Umschulung vor Pension vorsieht“, so Ebhart-Pfeiffer. Diejenigen Betroffenen, bei denen der Antrag genehmigt wird, sehen finanziell nicht gerade rosigen Zeiten entgegen: „Die Höhe der Durchschnittspension jener 160.000 Österreicher, die aktuell staatliche Berufsunfähigkeitsrente beziehen, beträgt 1.158 Euro pro Monat. Dies reicht bei den meisten Personen nicht annähernd aus um den gewohnten Lebensstandard zu halten.“

Nur wenige haben private Versicherung

Nur zwei bis fünf Prozent der berufstätigen Österreicher verfügen laut Financial Planners über eine private Berufunfähigkeitsversicherung. „Insbesondere für junge Personen, die am Anfang ihrer Erwerbskarriere stehen, legen wir eine private Berufsunfähigkeitsversicherung ans Herz, denn hier ist der mögliche Einkommensverlust sehr groß“, so Rudolf Eder, Vorstandsmitglied und stellvertretender Leiter der Privat Bank der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich. Die staatliche Absicherung berücksichtige nur das aktuelle Einkommen, nicht aber zukünftige Karrieren, so der Vereinsvorstand.

Die Auszahlung der privaten Berufsunfähigkeitsrente sei im Gegensatz zur staatlichen kaum an Bedingungen geknüpft, hier reiche eine ärztliche Bestätigung über eine Berufsunfähigkeit von mindestens 50 Prozent – nur knapp ein Fünftel der Anträge werden abgewiesen, so Eder.

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