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E-Autos nehmen trotz Krisen weiter Fahrt auf, so PwC

Günther Reiter ©PwC Österreich

Automarkt. Bereits 13,3% der heimischen Neuwagen waren im ersten Halbjahr 2022 vollelektrisch. Zu den meistverkauften Modellen am europäischen Markt zählten Fiat 500 electric, Tesla Model 3 und Renault Zoe.

Im Juni 2022 stimmte das EU-Parlament für ein Verbrenner-Verbot ab 2035: Dann sollen nur mehr emissionsfreie Neuwagen in der Europäischen Union zugelassen werden. In Österreich ist das im Rahmen des „Mobilitätsmasterplans 2030“ bereits fünf Jahre früher vorgesehen. Mit Blick auf den aktuellen heimischen Automarkt scheint die Erreichung dieses Niveaus nicht unrealistisch, auch wenn zu den 100% noch viel fehlt: Konkret waren 13,3% der Neuwagen in der ersten Jahreshälfte 2022 vollelektrisch – das entspricht rund 14.500 Fahrzeugen und einem Anstieg des Marktanteils von 1,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, so eine aktuelle Studie von PwC Österreich.

Das Wachstum der weltweiten Neuzulassungen von reinelektrischen Fahrzeugen hat sich im zweiten Quartal 2022 durch Lieferkettenprobleme und Lockdowns in China hingegen verlangsamt. Demnach wurden im zweiten Quartal 2022 weltweit immer noch 61,7% mehr reinelektrischen Fahrzeugen (BEV) zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal 2022 lag das Wachstum allerdings noch bei 108%. Die Marktanteile von BEVs in Österreich und weiteren wichtigen Märkten steigen dennoch weiter an.

Wachsende Nachfrage in Schlüsselmärkten

Trotz abkühlenden Wachstums wuchs der Marktanteil von BEVs in vielen Schlüsselmärkten:

  • In Österreich machten batterieelektrische Fahrzeuge im ersten Halbjahr dieses Jahres bereits 13,3% aller Pkw-Neuzulassungen aus, im Vorjahreszeitraum lag ihr Anteil bei 11,4%.
  • Ähnlich sieht es in Deutschland aus, wo der BEV-Anteil von 10,7% auf 13,5% anstieg.
  • Die USA verzeichneten sogar mehr als eine Verdopplung von 2,2% auf 4,8% aller Neuzulassungen.
  • In China wuchs der BEV-Anteil der Neuzulassungen von 7,7% auf 17%. Während Plug-In-Hybride (PHEV) vor allem in Europa weiter an Bedeutung verloren, zogen ihre Verkaufszahlen in China deutlich stärker an als die von BEVs. Gründe dafür seien neue Fahrzeugmodelle sowie Lücken in der Ladeinfrastruktur, so PwC.

Zu den reinelektrischen Top-Fahrzeugmodellen am europäischen Markt zählten im ersten Halbjahr 2022 der Fiat 500 electric (24.649 verkaufte Fahrzeuge), Tesla Model 3 (21.023 Fahrzeuge) und Renault Zoe (15.580 Fahrzeuge).

Ungebrochener Trend zur E-Mobilität

„Die Elektromobilität stemmt sich gegen einen strauchelnden Gesamtmarkt. Europäische Automobilhersteller und somit ihre Kunden waren besonders stark von Lieferengpässen als wirtschaftlicher Folge des Kriegs in der Ukraine betroffen. Daher waren Produktverfügbarkeit und Auswahloptionen bei Modellen und Farben eingeschränkt und die Lieferzeiten entsprechend lang“, so Günther Reiter, Automotive Leader bei PwC Österreich.

„In Europa werden in diesem Jahr nur knapp 1,5 Millionen BEVs produziert werden – bei maximaler Kapazität und ohne Engpässe könnten es mehr als doppelt so viele sein, heißt es weiter. „Derzeit beobachten wir bereits erste Anzeichen für eine Entspannung der Lieferengpässe und erwarten mehr Produktionskapazitäten für Elektroautos mit einem stärkeren Wachstum im zweiten Halbjahr. Für Österreich erwarten wir mittel- und langfristig eine konstant steigende Nachfrage nach Elektroautos“, so Reiter.

In China machten die deutschen Autobauer trotz der begrenzten Produktionskapazitäten weiter Boden gut und konnten ihren BEV-Marktanteil von 3% im Vorjahreszeitraum auf 4% im ersten Halbjahr 2022 steigern. Im Weltmarkt sackte der Marktanteil deutscher OEMs allerdings von 14% auf 11% ab.

Hersteller suchen europäische Lieferketten

Um sich in Zukunft besser gegen externe Schockwellen wie die im Gefolge der Corona-Krise zu wappnen, setzen die europäischen Hersteller auf milliardenschwere Investitionen in europäische Lieferketten, vor allem bei Batterien. „Wir erwarten bis 2030 in Europa eine Batterienachfrage von rund 1 TWh und entsprechende Produktionskapazitäten“, prognostiziert Johannes Schneider, Partner bei Strategy& von PwC Österreich.

Für den Standort Europa gehe es dabei vor allem um Unabhängigkeit: Heute stammen noch über 60% der Vormaterialien für Batterien aus China und keiner der Top-20 Batterieproduzenten stammt aus Europa. Das Rennen zur Erschließung der europäischen Lieferkette ist in vollem Gange und es entsteht ein lokales, europäisches Geschäftspotenzial mit Urmaterialien, heißt es. Die europäischen OEMs sollten ihr Augenmerk auch auf die Etablierung einer ausreichenden Versorgungssicherheit dieser Urmaterialien richten, so Schneider.

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