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Business, Finanz, Recht, Steuer

EY: Frauenanteil in Österreichs Vorständen minimal gestiegen

Helen Pelzmann ©EY / Robert Herbst

Wien. Laut einer Studie von EY ist der Anteil der weiblichen Vorstandsmitglieder der im Wiener Börse Index gelisteten österreichischen Unternehmen seit Jahresanfang von 7,1 auf 9,0 % gestiegen. Bei Aufsichtsräten liegt die Quote aktuell bei 30,2 %. Und bei EY selbst?

Die Anzahl weiblicher Vorstandsmitglieder in Österreichs börsennotierten Unternehmen ist im Vergleich zum Jahresanfang 2022 um eine Frau auf 17 gestiegen. Somit stehen in den im Wiener Börse Index notierten heimischen Unternehmen 17 weibliche Vorstandsmitglieder 172 männlichen gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 7,1 auf 9,0 Prozent, so eine aktuelle Studie von Beratungsunternehmen EY.

„Der Frauenanteil bei Vorstandsmitgliedern der österreichischen börsennotierten Unternehmen ist im letzten halben Jahr leicht gestiegen – somit ist aktuell jedes elfte Vorstandsmitglied weiblich. Dass das einen neuen – wenn auch bescheidenen – Höchstwert bedeutet, ist zwar ein positives Zeichen auf dem Weg zu mehr Diversität, doch die Trendwende geht viel zu langsam und der Frauenanteil ist noch deutlich zu niedrig“, so Helen Pelzmann, Partnerin (EY Law) und Verantwortliche für die Initiative „Women. Fast Forward“ bei EY Österreich.

Bei Beginn der Untersuchungen im Juli 2015 lag der Frauenanteil in Vorständen bei 4,1 Prozent. In absoluten Zahlen ist die Anzahl an weiblichen Vorstandsmitgliedern innerhalb der letzten sieben Jahre um zehn Personen gestiegen.

Die meisten Frauen sind momentan in den Chefetagen in der Immobilienbranche anzutreffen, wo ihr Anteil bei 20 Prozent liegt. An zweiter Stelle folgt die Konsumgüterbranche (19 %) und an dritter Stelle die Industrie (9,5 %). Keine einzige Vorständin gibt es laut Studie in fünf Branchen: Automobil, Informationstechnologie, Rohstoffe, Telekommunikation und Transport.

Frauenanteil in Aufsichtsräten bei 30,2 Prozent

Der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder ist seit dem Beginn der Erhebung im Jahr 2015 in jedem Jahr kontinuierlich gestiegen: Seitdem mit 1. Jänner 2018 die gesetzliche Genderquote von 30 Prozent in Kraft getreten ist, erhöhte sich der Frauenanteil in den Kontrollgremien der österreichischen WBI-notierten Unternehmen deutlich und kontinuierlich von 18,8 Prozent (Stichtag: Dezember 2017) auf 30,2 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil der Frauen in den Aufsichtsräten leicht von 28,4 auf 30,2 Prozent gestiegen. Von den derzeit 539 Aufsichtsratsmitgliedern der im WBI notierten österreichischen Unternehmen sind 163 Frauen. In 50 der 56 untersuchten Unternehmen gibt es aktuell mindestens eine Frau im Aufsichtsrat. In 40 Unternehmen gibt es zwei weibliche Aufsichtsratsmitglieder.

Trotz deutlicher Fortschritte bei der Besetzung von Aufsichtsräten gäbe es Aufholbedarf, so Pelzmann: „Die Genderquote zeigt Wirkung, es gibt 62 weibliche Aufsichtsratsmitglieder mehr als zum Zeitpunkt des Inkrafttretens und der Frauenanteil in Kontrollgremien ist von 18,8 auf 30,2 Prozent geklettert. Dieser Zuwachs ist zu einem überwiegenden Teil darauf zurückzuführen, dass jene österreichischen im WBI notierten Unternehmen, die die Quote erfüllen müssen, mehr Aufsichtsratsposten an Frauen vergeben haben. Allerdings ist das Ziel noch nicht erreicht. Fast jedes vierte verpflichtete österreichische Unternehmen muss die Frauenquote im Aufsichtsrat bei der nächsten Wahl oder Entsendung erhöhen.“

Am höchsten ist der Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder derzeit mit 37 Prozent in der Transport- und Logistikbranche, wo mehr als jedes dritte Aufsichtsratsmitglied eine Frau ist. Dahinter folgen die Energiebranche (34,9 %) und die Telekommunikationsbranche (33,3 %). Am niedrigsten ist der Anteil weiblicher Gremiumsmitglieder mit 19 Prozent aktuell in der Rohstoffbranche, so Pelzmann.

Der Chefinnen-Anteil bei EY selbst

Wie gewohnt veröffentlicht EY auch Zahlen zum Frauenanteil in der eigenen Chef*innenetage. Demnach waren mit Stichtag 1. August 2022 von den 40 Partner*innen von EY Österreich acht Frauen – das entspricht einem Anteil von 20 Prozent, also knapp niedriger als im Vorjahr. Auf Management-Ebene liegt der Frauenanteil aktuell bei 44 Prozent.

EY möchte den Frauenanteil auf Führungsebene weiter systematisch vergrößern, wird beteuert: Man baue dabei auf Programme, die teilweise bereits seit mehreren Jahren schon bei der Einstellung neuer Mitarbeiter*innen ansetzen. Der Frauenanteil in der gesamten Belegschaft von EY Österreich liegt momentan bei 54 Prozent – durchaus typisch für die Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer-Branche.

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