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Automobilzulieferer vor der großen Transformation

Johannes Schneider ©Strategy& Österreich

Autoindustrie. Die größten europäischen Automobilzulieferer steigerten 2021 ihren Umsatz um 9,2%, so Strategy&: Geopolitische Krisen und deren Auswirkungen auf die Rohstoff- und Finanzmärkte erhöhen aber den Druck auf die Branche.

Die größten, internationalen Automobilzulieferer haben die Corona-Krise besser überstanden als erwartet und konnten im Jahr 2021 sowohl die Umsatzrückgänge des Vorjahres aufholen als auch ihre Profitabilität deutlich steigern, so die Ergebnisse der aktuellen „Automobilzulieferer-Studie“ von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

Global wuchsen die Lieferanten für die Automobilbranche 2021 um 15% und erreichten einen Gesamtumsatz von 898 Mrd. Euro. Damit übertrafen sie knapp das Vorkrisenjahr 2019, in dem der Umsatz bei 893 Mrd. Euro lag. Die größten europäischen Zulieferer (ohne Deutschland) steigerten ihren Umsatz um 9,2% auf 118 Mrd. Euro.

Zudem verbesserte die gesamte Branche ihre Profitabilität. Das beste operative Ergebnis erzielten die Top-Zulieferer aus Europa (ohne Deutschland) mit einer EBIT-Marge von 7,6%.

©Strategy&

„Zulieferindustrie arbeitet zu kapitalintensiv“

Trotz der robusten Entwicklung im vergangenen Jahr arbeite die Zuliefererindustrie allerdings „weiterhin zu kapitalintensiv“, so Johannes Schneider, Partner bei Strategy& Österreich. Angesichts der aktuellen Zinswende werde das zum Problem. So wuchs das eingesetzte Kapital laut Schneider in den vergangenen Jahren in fast allen Regionen stärker als der Umsatz.

Am deutlichsten treffe das auf Asien zu. Die größten deutschen Zulieferer haben demnach ihren Kapitaleinsatz im internationalen Vergleich am besten im Griff. Währenddessen schreite die Transformation der Industrie voran: Allein im vergangenen Jahr drängten zehn neue Player in die Liste der 100 größten globalen Zulieferer und verdrängten angestammte Traditionsunternehmen.

„Die Transformation der Zuliefererindustrie hat sich erneut beschleunigt“, so der Strategy&-Partner. „Um die massiven Verschiebungen innerhalb der Industrie zu meistern, müssen die Zulieferer jetzt in innovative Technologien investieren und weniger kapitalintensive Betriebsmodelle etablieren. Der Trend geht dabei eindeutig Richtung Elektronik und Software. Forschung und Entwicklung allein reichen allerdings nicht mehr aus.“

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