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Finanzmärkte-Aufsichtskonferenz: „Bewegte Zeiten“

Eduard Müller ©FMA

Banken & Finanzplayer. Unter dem Titel „Der Finanzmarkt in bewegten Zeiten!“ hat die Finanzmarktaufsicht FMA ihre 13. Aufsichtskonferenz abgehalten.

Bei dem Event der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) im Messe Wien Congress Center diskutierten Politik und Wirtschaft, Regulierung und Aufsicht, Wissenschaft und Forschung mit mehr als 600 Besuchern Herausforderungen und Risiken auf den Finanzmärkten, heißt es in einer Aussendung der Behörde.

Das Themenfeld war dabei weit gespannt, doch unerfreulich: Klimawandel, Covid-19-Pandemie, Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine – exogene Schocks haben massive Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft sowie den Finanzsektor. Die globalen Wirtschaftsbeziehungen müssen neu ausgerichtet werden. Lücken in Lieferketten, Material-, Rohstoff- und Energieknappheit, explodierende Preise, steigende Lebenshaltungskosten schüren Rezessionsängste, hohe Inflationsraten fordern die Geldpolitik heraus und erzwingen eine Zinswende, so die FMA. Technologische Systembrüche wie die Digitalisierung oder Wende zu einem nachhaltigen Wirtschaftssystem sorgen zusätzlich für Dynamik.

Helmut Ettl ©FMA

Neben dem Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, gaben laut Tagesordnung unter anderen Verena Ross, Vorsitzende der europäischen Wertpapieraufsicht (ESMA), sowie Andrea Enria, Vorsitzender der europäischen Bankenaufsicht bei der EZB (SSM), Diskussionsimpulse. OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber analysierte die „Ökonomische Entwicklung des Finanzmarktes“ und Finanzminister Magnus Brunner skizzierte in einer Grußadresse die Haltung Österreichs zu den Trends auf den Finanzmärkten.

„Reformen in der Krise bewährt“

In seinem Einleitungsstatement warnten die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller, dass sich der konjunkturelle Horizont durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Angriffs Russlands auf sein Nachbarland Ukraine verdüstert hat: Überall werden bereits rote Flaggen für konjunkturelle Sturmwarnungen aufgezogen, heißt es. Energie- und Rohstoffknappheit, brüchige Lieferketten, hohe Inflation und ein Anziehen der geldpolitischen Zügel drückten massiv auf die Wachstumsprognosen, da und dort sei bereits von einer drohenden Rezession oder einer schwer kalkulierbaren Stagflation die Rede.

Die realwirtschaftliche Lage sei jedenfalls sehr fragil. Andererseits sei der österreichische Finanzmarkt nach wie vor sehr robust und die österreichischen Finanzdienstleister stabil und krisenfest aufgestellt. Es gehe nun darum, durch intensiven Austausch zwischen Politik, Notenbanken und Finanzmarktaufsehern und akkordiertes Handeln eine Infektion des Finanzsektors durch die realwirtschaftlichen Turbulenzen möglichst einzudämmen.

„Wir müssen alles dafür tun, dass – so wie in der Covid-19-Krise – die Finanzwirtschaft nicht Teil des Problems wird, sondern Teil der Lösung sein kann“, so Ettl und Müller. Voraussetzung dafür sei jedenfalls eine vorsichtige und besonnene Ausschüttungspolitik. Die Lehren, die aus der globalen Finanzkrise gezogen wurden, hätten sich jedenfalls in der Covid-Krise bewährt; etwa die Europäisierung der Aufsicht, das Schließen regulatorischer Lücken, die Stärkung der Kapitalbasis, die Schaffung eines effizienten und effektiven Sanierungs- und Abwicklungsregimes.

Geopolitische Risiken dominieren

Die traditionelle Umfrage unter den Konferenz-Teilnehmern zu den größten Risiken und Herausforderungen auf den Finanzmärkten, brachte heuer eine völlige Neuordnung der Prioritäten, heißt es: Dominierten in den vergangenen Jahren vor allem das Niedrigzinsumfeld, die Angst vor einer Staatsschuldenkrise sowie operationelle Risiken wie IT- und Cyber-Gefahren sowie Geldwäscherei als größte Herausforderungen für den Finanzsektor, so führen heuer mit 64% eindeutig die sich verschärfenden geopolitischen Risiken das Ranking an. Der Kampf gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit spielen in der Finanzwirtschaft hingegen offenkundig nach wie vor eine sehr untergeordnete Rolle, ebenso die Gefahr einer Immobilienpreisblase. Viele Zeichen stehen also „auf Sturm“, so die FMA-Vorstände, und rufen in einer Aussendung zu Transparenz, offenem Dialog und entschlossenem akkordiertem Handeln auf.

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