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Business, Politik, Recht, Steuer

Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor ist ausbaufähig

Martin Bodenstorfer ©EY / Stefan Seelig

Management & Staat. Laut einer Umfrage von EY messen 90 Prozent der heimischen Führungskräfte im öffentlichen Sektor Nachhaltigkeit hohe Bedeutung zu. Aber nur 17 Prozent haben Nachhaltigkeit vollständig in die Strategie integriert, so die Studie.

Das Beratungsunternehmen EY-Parthenon hat eine Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt. Für die Studie wurden 137 Führungskräfte aus verschiedenen Organisationen der öffentlichen Verwaltung und des Gesundheitswesens in Österreich befragt.

Demnach gaben neun von zehn Befragten (90 %) an, dass Nachhaltigkeit eine hohe Bedeutung in der Organisation einnimmt. Dabei werden soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen als gleichermaßen wichtig wahrgenommen, heißt es. Allerdings fehle in vielen Organisationen oftmals noch die zielgerichtete Steuerung, kommentiert Martin Bodenstorfer, Studienautor und Geschäftsführer bei EY-Parthenon, die Ergebnisse der Studie:

  • Nur rund jede sechste Organisation (17 %) hat Nachhaltigkeit laut Studie zurzeit vollständig in die Strategie integriert.
  • 60 Prozent der Befragten haben Nachhaltigkeitsaspekte zumindest teilweise umgesetzt.

„Das unterstreicht eindeutig, dass viele Organisationen im öffentlichen Sektor erst am Anfang der Transformation hin zu einem nachhaltigen Agieren stehen“, so Bodenstorfer.

Vorrangig Maßnahmen in sozialen Aspekten

Bei den umgesetzten Nachhaltigkeitsthemen dominieren laut Studie die sozialen Aspekte: „Die Implementierung von Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor konzentrierte sich in der Vergangenheit stark auf die soziale Dimension, hier wurden schon viele Projekte und Vorhaben umgesetzt. Für die kommenden Jahre sind bei vielen Organisationen Maßnahmen im ökonomischen und ökologischen Kontext geplant, allen voran hinsichtlich Wasserqualität und Partnerschaften zur Erreichung von Klima- und Umweltzielen“, so Christian Horak, Partner und Verantwortlicher für den Public Sector bei EY-Parthenon.

In der ökologischen Dimension sei der Klimaschutz klar dominierend:

  • Knapp die Hälfte der Organisationen (47 %) hat hier Maßnahmen gesetzt,
  • ein Viertel (25 %) hat gerade Projekte in Umsetzung .

Künftige Vorhaben fokussieren vor allem auf:

  • sauberes Wasser und Sanitäranlagen (29 %) sowie
  • Partnerschaften zur Erreichung der Ziele im ökologischen Kontext (33 %).

Fast alle Organisationen (94 %) gaben an durch Nachhaltigkeit vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung profitieren zu können. Knapp zwei Drittel (63 %) sehen darin außerdem wirtschaftliche Vorteile. „Um den Aktivitäten einen tatsächlichen Wert beizumessen, bedarf es klar formulierter Ziele und Indikatoren in allen Bereichen. Nur dann kann ich als Organisation überhaupt feststellen, was mir Nachhaltigkeit wirtschaftlich und in Bezug auf die Positionierung wirklich bringt“, so Bodenstorfer.

Kosten hemmen Umsetzung

Die größte Schwierigkeit für eine nachhaltige Entwicklung der Organisationen seien die damit verbundenen Kosten – das gaben 22 Prozent der Studienteilnehmer an. Auch die vielen und komplexen gesetzlichen Vorgaben und Regularien (18 %) und politische Vorgaben und Wünsche (17 %) sehen viele als Barriere. „Jede Transformation kostet natürlich Geld, die entsprechenden Mittel dafür müssen auch erst einmal bereitgestellt werden. Speziell bei Nachhaltigkeit muss man aber das große Ganze im Kopf haben – ein Unternehmen oder eine Organisation ganz ohne nachhaltige Strategie wird in Zukunft nicht mehr überleben“, so Horak.

Nur ein Viertel (26 %) gab an, aktuell einen Public-Governance-Bericht zu veröffentlichen, nur sechs Prozent verfügen über eine Nachhaltigkeitsrisikobewertung. Hier sehen die Studienautoren definitiv Aufholbedarf.

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