Studie. Die Folgen des Klimawandels gefährden jeden vierten Arbeitsplatz: Insgesamt 800 Millionen Jobs weltweit sind betroffen, heißt es in einer aktuellen Analyse von Deloitte.
Mit der aktuellen „Work toward net zero“-Studie geht das Beratungsunternehmen Deloitte der Frage nach, wie Dekarbonisierung und Klimawandel Branchen und Beschäftigung weltweit beeinflussen. Die Untersuchung, die auf der diesjährigen Weltklimakonferenz COP27 vorgestellt wurde, kommt dabei zu einem drastischen Ergebnis: Jeder vierte Arbeitsplatz sei von den Folgen des Klimawandels betroffen. Insgesamt sollen es weltweit 800 Millionen Jobs sein.
„Vor allem die Bereiche Landwirtschaft, Energie und Bergbau, Schwerindustrie und verarbeitendes Gewerbe, Transport sowie Bauwesen sind laut unserer Analyse angesichts der immer größer werdenden Klimakatastrophe besonders fragil. Um hier die wirtschaftliche Disruption zu verringern und neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen, braucht es den raschen Wandel unserer Wirtschaft hin zur Klimaneutralität“, so Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich.
Die Vorteile, die ein schnellerer Übergang zu einer Net-Zero-Wirtschaft bringen könnte, seien zahlreich: Dies könnte bis zum Jahr 2050 weltweit Millionen zusätzliche Arbeitsplätze, gerechtere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Arbeitsplatzsicherheit bringen, meint Marterbauer.
„Green Collar Workforce“
Um die fortschreitende Klimaerwärmung zu bremsen, brauche es eine „grüne“ Arbeiterschaft, die den Anforderungen der Jobs der Zukunft gewachsen ist: „Die Fähigkeiten dieser Green-Collar-Arbeitskräfte werden zu Treibern des nachhaltigen Wandels. 80 % der Qualifikationen, die kurz- bis mittelfristig für transformierte oder neue Jobs benötigt werden, sind bereits vorhanden. Statt vollständiger Umschulung können daher die meisten Arbeitnehmer durch Fortbildung in ihrer derzeitigen Tätigkeit bleiben oder eine neue annehmen. Damit das gelingt, sind Investitionen in die Kompetenzförderung der Schlüssel. Sie müssen zu den Top-Prioritäten für Politik und Unternehmen gehören“, so Anna Nowshad, Partnerin bei Deloitte Österreich.