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Neuwagen-Zulassungen weiter unter Vorkrisenniveau

Axel Preiss ©EY Österreich / Stefan Seelig

Wien. Die Zahl der Neuwagenzulassungen in Österreich stieg im Oktober 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat um neun Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das Absatzniveau aber zwölf Prozent unter dem Vorjahr, so EY.

Die Lage auf dem europäischen Neuwagenmarkt entspannt sich weiter: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen stieg im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat EU-weit um zwölf Prozent. In Österreich fiel das Wachstum mit neun Prozent etwas geringer aus. Im bisherigen Jahresverlauf liegt das Absatzniveau allerdings deutlich – um acht Prozent – unter dem Vorjahr, in Österreich sogar um zwölf Prozent, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens EY Österreich.

Vor allem bleibt die Lücke zum Vorkrisenniveau sehr groß: Im Oktober 2019 waren 1,03 Millionen Neuzulassungen registriert worden – das waren 28 Prozent mehr als im Oktober 2022 mit etwa 746.000 Neuzulassungen. Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY, schätzt die Entwicklungen am EU-Neuwagenmarkt trotzdem positiv ein: „Insgesamt entspannt sich die Situation der Lieferketten wieder, auch der Chipmangel verliert an Dynamik. Deshalb nimmt die Produktion wieder Fahrt auf. Trotzdem sind es schwierige Zeiten am Automarkt. Im vergangenen Monat lagen die Neuwagenzulassungen in der EU auf dem zweitniedrigsten Niveau seit der Jahrtausendwende.“

„2022 wird historisch schwaches Jahr“

Aufgrund vieler Vorbestellungen könnte die Zahl der Neuzulassungen in den kommenden Monaten weiter steigen, so Preiss: „Auch wenn wir das Vorkrisenniveau vermutlich nicht erreichen, werden wir voraussichtlich einen kräftigen Jahresendspurt auf dem Neuwagenmarkt beobachten.“

Trotz der erwarteten hohen Wachstumszahlen in den Monaten November und Dezember wird das Absatzniveau in diesem Jahr voraussichtlich leicht unter dem schwachen Niveau des Vorjahres liegen: 2022 werde ein historisch schwaches Jahr für den Neuwagenmarkt sein. Ähnliches prognostiziert Preiss auch für das Jahr 2023: „Rezessionssorgen, Energiekrise, Inflation und schwindende Kaufkraft werden zu einer sinkenden Nachfrage führen. Viele Menschen werden sich schlichtweg keinen Neuwagen mehr leisten können oder wollen.“

Marktanteil von Elektroautos schrumpft

Im Oktober legten die Neuzulassungen reiner Elektroautos in den größten fünf Märkten Westeuropas (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) laut Studie um zehn Prozent zu und damit nur halb so stark wie im Vormonat. In Österreich lag das Wachstum deutlich über diesem Niveau bei 15 Prozent. Der Marktanteil reiner Elektroautos in den Top-5-Märkten sank im Vorjahresvergleich von 12,7 auf 12,1 Prozent. Etwas erfreulicher zeigte sich die Lage in Österreich, wo der Marktanteil bei 16,6 Prozent lag. Nur in Deutschland war der Marktanteil in diesem Monat höher (17,1 %).

Dynamischer als die Neuzulassungen von Elektroautos entwickelte sich im Oktober der Absatz von Plug-in-Hybriden: Deren Neuzulassungen stiegen in den Top-5-Märkten im Oktober um 17 Prozent, was allerdings vor allem auf ein sehr starkes Wachstum im größten Markt, Deutschland, zurückzuführen ist, wo der Absatz sogar um 35 Prozent in die Höhe schnellte. „In Österreich, wo Plug-in-Hybride weniger Förderungen bekommen als Autos mit reinem Elektroantrieb, ging der Absatz hingegen um sieben Prozent zurück“, so Preiss.

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