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Business, Recht, Tools

sproof will EU-weiten digitalen Handschlag per Signatur

Clemens Brunner ©sproof

Digitale Signaturen. Das Start-up sproof möchte Europa den „digitalen Handschlag“ erleichtern: Elektronisch signierte Dokumente sollen international leichter eingesetzt werden können. CEO Clemens Brunner schildert im Interview Workflow und Ausbauziele.

Extrajournal.Net: sproof möchte Europa den „digitalen Handschlag“ erleichtern: Elektronisch signierte Dokumente sollen damit einfacher über Landesgrenzen hinweg eingesetzt werden können. Grundsätzlich kann man ja bei Signierungsstellen ein Dokument einfach signieren lassen. Doch wo liegt dann im EU-weiten Einsatz das Problem?

Clemens Brunner: Hierbei geht es speziell um die qualifizierte elektronische Signatur in der Verschränkung mit dem Gebrauch einer Signaturplattform, wie z.B sproof. Die qualifizierte Signatur ist einzig und alleine der handschriftlichen Signatur zu 100% gleichgestellt.

Die Plattform selbst ermöglicht umfassende Signatur-Workflows (Signaturen einholen, Reihenfolgen definieren, Rechte und Rollenmanagement, zentrales Dashboard etc.), was im Firmenkontext immer essentieller wird. Sende ich mit solch einer Plattform – selbes gilt für die großen Konkurrenten DocuSign, Adobe Sign etc. – ein Dokument an mehrere Parteien aus und möchte dieses eben qualifiziert (!) signiert haben, so gab es bis jetzt nicht die Möglichkeit, eine bereits vorhandene Identifikation bei einer, wie Sie sagen, Signiersstelle zu nutzen. Diese Auswahlmöglichkeit haben wir geschaffen.

Auf welche Weise lösen Sie das Problem der Interoperabilität, wie viele Anbieter haben Sie bis jetzt?

Clemens Brunner: Wir ermöglichen es erstmals, mit verschiedenen QES-Anbietern am selben Dokument zu signieren. Jetzt haben wir bereits einige wichtige QES-Anbieter wie die ID-Austria, die D-Trust, die EvroTrust oder die Swisscom eingebunden. Es werden jedoch laufend neue eingebunden und bei Bedarf ermöglicht es die Schnittstelle einen neuen Anbieter sehr schnell in unsere Plattform zu integrieren.

„Kaum eine Branche wird nicht angesprochen“

Wer ist in diesem Stadium Ihre vorrangige Zielgruppe, welche Branchen bzw. Berufe benötigen eine solche grenzüberschreitend einsetzbare Signatur besonders? Wo liegen künftig die Ausbauziele?

Clemens Brunner: Grundsätzlich haben wir uns strategisch von dem „Zielgruppendenken“ ein wenig distanziert. In der Regel schafft unsere Lösung für alle Unternehmen Mehrwert, die zumindest regelmäßig intern oder extern Dokumente signieren. Oder anders gesagt: Kaum eine Branche wird von uns nicht angesprochen (lacht).

Zudem ist ausschlaggebend, wie hoch der geforderte Standard bezüglich der Beweiskraft eines signierten Dokuments sein muss. Wir haben bereits namhafte Kunden aus dem Steuerwesen oder der Rechtsbranche (z.B Binder Grösswang Rechtsanwälte). Diese Branchen setzen natürlich vor allem auf die qualifizierte elektronische Signatur.

Wie läuft der Vorgang für ein Unternehmen bzw. für dessen Kunden (Enduser) in der Praxis ab?

Clemens Brunner: Grundsätzlich kann jeder unsere Plattform für private Zwecke mit einem kostenlosen Account verwenden. Da unsere Plattform eine Cloud-Lösung ist, ist diese jedoch auch selbst für große Corporates innerhalb weniger Stunden in die komplette IT-Landschaft integriert, inklusive API-Schnittstelle, Single-Sign-On etc. Dann geht es einfach: Man steigt in die Plattform direkt per Browser oder über eine unserer Integrationen (z.B Advokat, MS Teams, MS Word etc.) ein und signiert selbst bzw. lädt andere zur Unterschrift ein etc.

sproof hat seit Kurzem den Fachverlag Linde als Investor. Wo liegen die Vorteile, wird es gemeinsame Produkte geben?

Clemens Brunner: Produkte sind keine geplant, jedoch eine enge Vertriebspartnerschaft. Vorteil sind die überlappenden Zielgruppen. Der Linde Verlag ist sehr etabliert in der Rechtsbranche bzw. im Steuerwesen. Das schafft wiederum Vertrauen in unsere Plattform. Außerdem strebt Linde mit Linde Digital eine starke Digitalisierungsinitiative an, wodurch wir uns um ein Weiteres sehr gut ergänzen.

Im Interview

Dr. Clemens Brunner ist CEO und Mitgründer der sproof GmbH.

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