Neue FMA-Marktdaten. Österreichische Fonds verwalten knapp 199 Milliarden Euro. Schon mehr als ein Drittel entfällt auf „hellgrüne“ nachhaltige Fonds, die trotz Krise zweistellige Wachstumsraten aufweisen, so die Finanzmarktaufsicht FMA.
Österreichische Fonds verwalteten zum Ultimo des 3. Quartals 2022 ein Vermögen von € 198,6 Mrd., ein Minus von 2,2% oder € -4,4 Mrd. gegenüber dem Vorquartal. Gegenüber dem historischen Rekordwert zu Anfang des Jahres mit € 230,7 Mrd., bedeutet das laut einen FMA einen Rückgang um -13,9%.
Der Großteil der Vermögensverluste entfiel dabei auf Kurswertrückgänge von Wertpapieren wegen der massiven wirtschaftlichen Turbulenzen in Folge des Angriffskrieges Russlands auf sein Nachbarland Ukraine. Dies geht aus dem heute veröffentlichten „Quartalsbericht Q3 2021 Asset Management“ der FMA hervor.
Hellgründe Fonds vs. dunkelgrüne Fonds
Im Einzelnen stellt sich die Entwicklung der Fonds-Hauptkategorien so dar:
- Die wichtigste Fondskategorie sind nach wie vor Mischfonds mit einem gesamten veranlagten Vermögen von € 92,8 Mrd. (-€ 1,6 Mrd. oder -1,7% im Vergleich zum Vorquartal; -€ 13,0 Mrd. oder -12,3% seit Jahresanfang).
- Auf Platz zwei liegen Rentenfonds mit € 52,5 Mrd. (-€ 1,7 Mrd. oder -3,1% / -€ 9,9 Mrd. oder -15,9%), gefolgt von
- Aktienfonds mit € 35,1 Mrd. (-€ 1,1 Mrd. oder -3,0% / -€ 8,9 Mrd. oder -20,3%),
- Immobilienfonds mit € 11,4 Mrd. (+ € 16,8 Mio. oder + 0,1% / + € 0,4 Mrd. oder + 3,5%),
- kurzfristigen Rentenfonds mit € 5,5 Mrd. (- 1,0% / – 8,7%) und
- Private Equity Fonds mit € 0,8 Mrd. sowie
- sonstige Fonds mit € 0,4 Mrd.
Bemerkenswert ist der trotz der jüngsten Kapitalmarkt-Turbulenzen seit Jahren starke Anstieg bei Nachhaltigkeitsfonds, betont die FMA:
- Fonds gemäß Artikel 8 und Artikel 9 SFDR verwalteten zum Ende des 3. Quartals 2022 ein Fondsvermögen von € 78,2 Mrd., ein Plus von €7,6 Mrd. oder + 10,8% gegenüber dem Vorquartal.
- Dabei weisen „hellgrüne Fonds“ (Art. 8) ein Fondsvermögen von € 73,3 Mrd. (+€ 7,5 Mrd. oder +11,5%) aus.
- „Dunkelgrüne Fonds“ (Art. 9) – das sind solche, die bei der Nachhaltigkeit strengeren Regeln unterliegen – weisen ein Fondsvermögen von € 4,9 Mrd. (€ +0,1 Mrd. oder +1,3%) auf.
Immer mehr ausländische Fonds
Die Zahl ausländischer Fonds, die in Österreich angeboten werden, steigt nun bereits seit fünf Jahren ununterbrochen an. Ende des 3. Quartals 2022 waren es in Summe 10.550, davon 2.535 AIF und 8.015 OGAW. Ende 2021 waren erst 9.744 (2.030 AIF, 7.714 OGAW). Die meisten der Anbieter kommen aus Luxemburg und Irland, mit großem Abstand gefolgt von Deutschland und Frankreich.
Die zum Stichtag in Österreich zugelassenen 14 Kapitalanlagegesellschaften[2] (KAG) und 59 Alternativen Investmentfonds Manager[3] (AIFM) boten zum Erhebungszeitpunkt 881 „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW), wie Investmentfonds europarechtlich bezeichnet werden, sowie 1.198 Alternative Investmentfonds (AIF) an; das waren um vier AIFM mehr als im Vorquartal, 11 OGAW weniger und 47 AIF mehr, so der FMA-Bericht.