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Das bringt 2023: ESG Reporting wird Pflicht für Unternehmen

Roland Beranek ©BMD / Gabor Boto

Nachhaltigkeit. ESG Reporting wird 2023 Pflicht für größere Unternehmen, kleinere folgen 2026: Auch KMU sollten sich schon jetzt darauf vorbereiten, so Software-Anbieter BMD, der dafür neue Tools startet.

„Fakt ist, das ESG-Reporting, für die Bereiche Umwelt (Environment), gesellschaftliche Aspekte (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) hat das Potenzial, die Wirtschaft in den nächsten Jahren zu verändern“, so Roland Beranek, Leiter der BMD Akademie: „Grund genug, dass BMD im nächsten Jahr ein ESG Screening Modul für Unternehmen anbietet.“

Sofort Pflicht für größere Unternehmen

Ab dem 1. Jänner 2023 müssen große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, über 40 Mio. Umsatz und mehr als 20 Mio. Bilanzsumme, ein ESG-Reporting implementieren, wenn sie mindestens zwei dieser Kriterien erfüllen, heißt es dazu weiter. Ab Jahresanfang 2026 sind dann von der Berichtspflicht auch alle kapitalmarktorientierten Klein- und Mittelbetriebe (KMU) erfasst, wenn zumindest zwei der drei folgenden Merkmale überschritten sind:

  • mindestens 10 Mitarbeiter,
  • über 700.000 Euro Umsatz sowie
  • 350.000 Euro Bilanzsumme.

„Für die großen Unternehmen wird das ESG-Reporting wohl kein Problem sein, aber für viele KMU stellt es eine signifikante Mehrarbeit dar“, sagt Beranek. „Daher sollten für das Reporting schon frühzeitig im Unternehmen notwendige Strukturen und Verantwortlichkeiten implementiert werden.“

Nachhaltigkeitskriterien können Unternehmenserfolg bestimmen

Die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien könne sich sowohl für die Bewilligung von Fördermitteln als auch Finanzierungskrediten und deren Kosten auswirken und sogar darüber entscheiden, ob ein Unternehmen ins Lieferantenportfolio eines Konzerns aufgenommen wird (Stichwort Lieferkettengesetz).

In den sehr breiten Themenbereich von ESG fallen so verschiedene Dinge wie Maßnahmen für den Klimaschutz, Aktivitäten zur Stärkung der Firmenkultur, aber auch interne Richtlinien für Datenschutz oder gegen Korruption.

Neues Modul von BMD und Terra Institut

Gründe genug, dass BMD im nächsten Jahr ein ESG Screening Modul für Unternehmen anbietet, heißt es bei dem Unternehmen: „Zusammen mit dem Terra Institut aus Südtirol wird BMD das Thema ESG forcieren, um den Kunden einen positiven Impact auf die Welt zu ermöglichen“, sagt Beranek: „Mit dem ESG Screening Modul erhalten Unternehmen einen ersten Eindruck, wo Sie sich innerhalb der ESG Handlungsfelder bereits gut bewegen und in welchen Bereichen für sie Handlungsbedarf besteht. Die Einzigartigkeit dieses Moduls ist die Vernetzung mit bereits bestehenden Daten (CRM, Finanzbuchhaltung, Lohnverrechnung) und mit vorhandener BMD Infrastruktur. Für die Kunden von BMD ist es ein Leichtes darauf aufzubauen.“

ESG-Situation messbar machen

Entscheidend für die Verbesserung der ESG-Situation eines Unternehmens sei die Messbarmachung mit entsprechenden Kennzahlen. Nur was man messbar machen kann, kann man auch bewerten und verbessern, lautet ein bekanntes Zitat von Peter Drucker, dem US-amerikanischen Ökonom österreichischer Herkunft. Dies werde in der Optimierung von finanziellen Kennzahlen (EBITDA, Cashflow etc.) mittels Controllingsystemen schon großflächig angewandt. In der Messung von nicht finanziellen Indikatoren (z. B. CO2, Mitarbeiterzufriedenheit, Compliance) gebe es aber noch zu wenig digitalisierte Systeme.

Flexible Checkliste

Das ESG Screening Modul in der NTCS werde auf Basis der neuen flexiblen Checkliste umgesetzt und unterstütze dabei entweder Unternehmen selbst oder Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, die dies in Zusammenarbeit mit ihren Mandanten durchführen. „Die skalierbare Checkliste leitet die Kunden von BMD dabei anhand von Fragestellungen durch die Prüfung und Dokumentation der für Ihre Branche relevanten ESG-Kriterien“, erklärt Beranek.

Die bereits aus Jahresabschluss- oder Wirtschaftsprüfungschecklisten bekannten Funktionen, wie etwa die Zuordnung von Dokumenten, Erfassung von Feststellungen, Notizen, Rückfragen etc. stehen ebenfalls zur Verfügung. Der in der Checkliste enthaltene Fragenkatalog unterstütze Unternehmen, einen ersten Schritt in das Nachhaltigkeitsreporting zu gehen, um erste Kennzahlen (z. B. CO2-Footprint), Schwachstellen bzw. auch Stärken herauszuarbeiten. Mit dieser Transparenz erhöhe man das Vertrauen in das Unternehmen.

Nachhaltigkeit schützt vor Gefahren

Die Beschäftigung mit dem Thema ESG ist in letzter Konsequenz auch ein Risikominimierungsinstrument, da es strategische Schwachstellen eines Unternehmens darlegen kann, heißt es. Ergebnis des ESG Screening Moduls bzw. der in der Checkliste erfassten Informationen ist ein standardisierter Report, der die Entwicklung ausgewählter Kennzahlen kompakt darstellt. Diese bilden den Leitfaden für zukünftige Verbesserungsmaßnahmen und vereinfachen die Priorisierung von Maßnahmen.

Bei der Erstellung des Report werde Wert auf Übersichtlichkeit und leichte Lesbarkeit gelegt, auch mit den SDGs (Sustainable Development Goals) ist er untermauert: Dabei geht es um eine Agenda mit 17 globalen Nachhaltigkeitszielen – von 193 Staaten der Erde unterschrieben – hinter denen konkrete Aktionsfelder stehen und die auf der Vision einer friedlichen, gerechten und sozial inklusiven Welt beruhen. Das neue Modul „ESG Checkliste“ werde voraussichtlich ab Mitte 2023 zur Verfügung stehen.

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